Vor Almsaison: Tiroler Landwirte fordern Wolfs-Plan
Innsbruck – Mehr Personal soll hierzulande das Beutegreifermanagement effektiver und professioneller machen. Fünf neue Stellen schafft das Land Tirol, um, wie berichtet, während der anstehenden Almsaison mögliche Zwischenfälle mit Wölfen besser bewältigen zu können.
Dem Präsidenten der Landwirtschaftskammer (LK), Josef Hechenberger, geht dieser Schritt nicht weit genug. Das Mehr an Angestellten sei zwar dringend notwendig gewesen, „wird aber nicht die Lösung für die Wolfsproblematik bedeuten“, sagt Hechenberger. „Nach wie vor fehlt ein konkreter Managementplan inklusive Entnahmemöglichkeit. Wenn wir die Almwirtschaft flächendeckend erhalten wollen, wird der Herdenschutz jährlich Millionen kosten und es muss auch endlich gesagt werden, dass er nicht überall funktioniert.“ Einzelne Projekte und zusätzliche Amtstierärzte reichen laut dem LK-Präsidenten nicht, es brauche „eine echte Strategie auf Landesebene“.
Erfreut über die Personalaufstockung zeigte sich indes Georg Kaltschmid, Landwirtschaftssprecher der Tiroler Grünen. Die Maßnahme diene auch der Versachlichung der immer wiederkehrenden Diskussion um den Wolf. „Es ist gut, dass wir von aussichtslosen Abschussfantasien hin zu einer konstruktiven und lösungsorientierten Debatte kommen“, meint Kaltschmid. „Wir werden damit leben müssen, dass immer wieder Wölfe in Tirol durchziehen – und auch Tiere reißen werden.“ (bfk)