Grazer Volleyball-Herren holten ersten Meister-Titel

Außenseiter UVC Graz hat am Mittwoch sensationell die Volleyball-Bundesliga der Männer gewonnen. Die Steirer besiegten am Mittwochabend Titelverteidiger Aich/Dob auch im vierten Spiel der „best of seven“-Finalserie und sind mit diesem „sweep“ damit erstmals überhaupt Meister. Am Mittwoch bäumten sich die Kärntner zunächst noch auf, am Ende siegten die Grazer aber mit 3:1 (-20,21,22,18).

Graz-Coach Robert Koch, der seinen ersten Titel als Trainer feierte, bedankte sich zunächst bei seinen Co-Trainern und vor allem auch den Physios, die sein Team verletzungsfrei gehalten haben. Koch arbeitete das vierte Jahr mit den Grazern zusammen. „Wir haben alles systematisch aufgebaut, die Spieler waren fast immer zusammen.“ Ob er seinen Vertrag verlängert, ist noch offen. „Schauen wir, was passiert. Etwas gewinnen und dann verteidigen, ist noch schwerer.“

Lorenz Koraimann, der mit Hypo Tirol schon einmal einen Titel geholt hat, jubelte im ORF-Interview ebenfalls. „Für uns bedeutet das alles. Wir haben uns nie gedacht, dass wir das schaffen, wir sind alle überglücklich und können es noch gar nicht fassen“, sagte Koraimann, der mit 25 Punkten auch Topscorer seines Teams war.

Mit ihm freute sich auch Kapitän Clemens Unterberger: „Wahnsinn, das ist das, wofür wir drei Jahre gearbeitet haben in der Konstellation. Der Unterschied war das Team - Teamwork kann man sich nicht kaufen.“ Am Mittwoch sei der Knackpunkt gewesen, dass man nach dem verlorenen ersten Satz den zweiten gedreht habe. Für Unterberger ein schöner Schlusspunkt. „Das war mein letztes Spiel in der Bundesliga, so eine Karriere-Ende kann man sich nur wünschen. Ich freue mich, dass ich so aufhören kann.“

Aich/Dob-Manager Martin Micheu, der interimsmäßig das Traineramt übernommen hatte, war freilich alles andere als glücklich. „Das ist kein feiner Moment, das ist ganz klar. Wir sind maßlos enttäuscht, aber man muss ehrlich anerkennen: Graz war uns in allen vier Spielen einfach überlegen“, sagte er im ORF-TV-Interview. Er habe gehofft, der „Auftritt des Zirkus“ würde aufhören, doch die Grazer setzten fort, was sie in den Spielen zuvor gezeigt hatten: Sie verteidigten wieder ausgezeichnet. Micheu will nun für die kommende Saison einen neuen Coach suchen.

Libero Manuel Steiner war „extrem enttäuscht“. „Wir haben noch einmal alles gegeben, aber wir können nur gratulieren, das 4:0 ist gerechtfertigt. Wenn man in vier Spielen jeden Ball zurückbekommt, ist das kein Zufall, das war kein one-hit-wonder“, lobte er die Steirer, bei denen auch sein Bruder Niklas Steiner - ebenfalls als Libero - im Einsatz war.

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