Verletzte bei Zusammenstößen auf dem Tempelberg in Jerusalem

Inmitten von wachsenden Spannungen in den von Israel besetzten Gebieten haben sich palästinensische Gläubige am Freitag auf dem Tempelberg in Ost-Jerusalem heftige Auseinandersetzungen mit israelischen Sicherheitskräften geliefert. Nach Angaben der Polizei und der Rettungskräfte wurden mindestens 169 Menschen verletzt. 80 der 163 verletzten Palästinenser seien ins Krankenhaus eingeliefert worden, teilte der Rote Halbmond am Freitag mit.

Die Polizei erklärte, sechs ihrer Beamten seien verletzt worden, als sie aus der Menge heraus mit Steinen und Feuerwerkskörpern angegriffen wurden. Augenzeugenberichten zufolge gingen die Polizisten mit Gummigeschoßen gegen die Palästinenser vor der Al-Aqsa-Moschee vor. In der Altstadt waren Dutzende Schüsse zu hören.

Polizeisprecher Wassem Bader sagte AFP, die Beamte seien gegen „gewaltsame Unruhen“ eingeschritten. Nach Angaben der Polizei, die die Zugänge zum Tempelberg bewacht, wurden die Beamten von „Hunderten Randalierern“ mit „Steinen, Flaschen und anderen Gegenständen“ beworfen. Mehrere Demonstranten wurden festgenommen.

Derzeit gibt es unter anderem massive Spannungen zwischen Israelis und Palästinensern wegen drohender Zwangsräumungen für palästinensische Familien im von Israel annektierten Ost-Jerusalem. Seit einigen Tagen kommt es deswegen täglich zu teils gewaltsamen Protesten.

Die israelische Polizei hatte sich angesichts der Freitagsgebete bereits auf neue Zusammenstöße mit protestierenden Palästinensern vorbereitet. Auf Bildern palästinensischer Medien waren Reihen von israelischen Sicherheitskräften zu sehen. Zu den Gebeten am letzten Freitag des islamischen Fastenmonats Ramadan versammeln sich tausende muslimische Gläubige am Tempelberg.

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