Öffnungen in Corona-Testregion im Burgenland ohne Folgen
Die Öffnungsschritte im Burgenland, das den Ost-Lockdown am 18. April vor Wien und Niederösterreich beendet hat, sind weitgehend ohne Folgen geblieben. Die Analyse der Daten aus der Modellregion Parndorf und Neusiedl am See habe keinen signifikanten Unterschied beim Infektionsgeschehen vor und nach den Öffnungen ergeben, sagte Umweltmediziner Hans-Peter Hutter im APA-Gespräch. Es sei zu keiner Erhöhung der Infektionsraten gekommen.
Hutter, der die Öffnungsschritte in der Modellregion wissenschaftlich begleitet, sprach davon, dass diese „praktisch keinen Einfluss“ gehabt hätten - „das Coronavirus hat nicht alles überflutet“. Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) hatte ursprünglich eine Beteiligung an der Erhebung von 60 bis 80 Prozent der Bevölkerung als Ziel ausgegeben - davon war man letztlich aber weit entfernt. Im Durchschnitt haben laut Hutter rund 25 Prozent teilgenommen, ohne Berücksichtigung der Schulen.
Dennoch seien die Daten ausreichend, um den Verlauf und die Entwicklung in der Coronakrise darzustellen, sagte der Umweltmediziner, der außerdem die hohe Impfrate unter den Teilnehmern hervorhob. Insgesamt seien in Parndorf und Neusiedl 22 Prozent der Personen, die an der Studie teilgenommen haben, mindestens einmal geimpft.
Die wissenschaftliche Begleitung der Corona-Maßnahmen in der Modellregion geht jedenfalls weiter. Nach den Auswirkungen des vorzeitigen Endes des Ost-Lockdowns könne man nun auch jene der bundesweiten Öffnungen ab dem heutigen Mittwoch beobachten, betonte Hutter. Parndorf und Neusiedl seien schließlich auch deshalb ausgewählt worden, weil es dort Hotels gebe, sodass man auch Lockerungen im Tourismus analysieren könne.
Ziel sei es, Erkenntnisse zu sammeln für den Fall, dass „es wieder zu so einer Situation kommt“, sagte Hutter. In Zukunft könne man dann differenzierter vorgehen und eine Eindämmung der Pandemie mit möglichst wenigen Begleitschäden vorantreiben.