Wetterkalamitäten mit Hitze und Sturm beeinflussen Olympia
Neben Corona-Fällen sind die ersten Tage der Olympischen Spiele auch von Wetterkapriolen geprägt: Über Tokio herrscht derzeit brütende Hitze, was unter anderem der russischen Bogenschützin Swetlana Gombojewa - sie erlitt in der Qualifikation einen Hitzschlag - und der deutschen Ruderin Leonie Menzel zum Verhängnis wurde. Unterdessen braut sich über dem Pazifik ein Taifun zusammen und sorgt bereits im Vorfeld für Verschiebungen.
Die japanische Wetterexpertin Ai Hasebe machte am Freitag auf Twitter auf eine subtropische Tiefdruckzone über dem Pazifik aufmerksam. Diese dürfte zu einem Taifun werden und Kurs auf die japanische Hauptinsel nehmen, twitterte Hasebe. Zu Beginn nächster Woche dürfte sich der Sturm auf die Region Kanto um die Olympia-Stadt Tokio auswirken. Vorsicht scheine angeraten zu sein, schrieb Hasebe von der Tokyo Zokei University.
Das hat bereits Auswirkungen auf die Ruderbewerbe. So muss Einer-Ruderin Magdalena Lobnig, die am Freitagvormittag ihren Vorlauf souverän gewonnen hatte, bereits am Sonntag zu ihrem Viertelfinale antreten, wie das ÖOC bekannt gab. Der Lauf war ursprünglich für Montag angesetzt. Für diesen Tag ist allerdings Wind mit 20 Knoten und mehr vorausgesagt, daher wurde das Viertelfinale um einen Tag vorverlegt.
„Das Programm vom Sonntag wird um eine halbe Stunde vorverlegt und dann die Rennen vom Montag im Anschluss gerudert. Man möchte den Athletinnen und Athleten möglichst faire Bedingungen bieten, deshalb ist das eine absolut richtige Entscheidung“, sagte Lobnig-Trainer Kurt Traer zum neuen Termin. Auch die Achter-Vorläufe wurden vorverlegt.
Vor dem Sturm kommt allerdings die Hitze und, mit ihr einhergehend, die Luftfeuchtigkeit. Und die macht den Athletinnen und Athleten bereits genug zu schaffen - auf dem Wasser ebenso wie auf dem Land. Beim Rudern hatte die Deutsche Menzel auf der olympischen Regattastrecke im Sea Forest Waterway am Ende Probleme und konnte nicht mehr mit voller Kraft agieren. Die 22-Jährige wurde nach ihrem Rennen mit einem Rollstuhl in ein nahe liegendes Funktionsgebäude gefahren, saß aber wenig später mit einer Kühlweste schon wieder auf einem Ergometer. Ihr Trainer gab Entwarnung, der Kreislauf sei immer stabil gewesen. Die Temperaturen um die Mittagszeit (Ortszeit) lagen bei knapp über 30 Grad im Schatten.
Auch bei der 23-jährigen Bogenschützin Gombojewa ist nach einer Twitter-Nachricht des Russischen Olympischen Komitees (ROC) wieder „alles in Ordnung“. Sie sei im Yumenoshima Park von Ärzten mit Wasser versorgt worden, so das ROC. Zu Mittag sei sie gemeinsam mit dem russischen Team wieder ins olympische Dorf zurückgekehrt.