Behörde geht nach Erdbeben in Haiti von hoher Opferzahl aus
Die US-Behörde USGS hält nach dem schweren Erdbeben an der Küste Haitis eine hohe Opferzahl für möglich. Sie rief am Samstag Alarmstufe Rot mit Blick auf mögliche Todesopfer aus. Die Behörde verwies außerdem auf das verheerende Erdbeben, das sich im Jahr 2010 auf Haiti ereignet hatte. Das aktuelle Beben habe dieselbe Halbinsel Haitis erschüttert. Eine nach dem schweren Erdbeben herausgegebene Tsunami-Warnung wurde unterdessen wieder aufgehoben.
Das Erdbeben von 2010 hatte erhebliche Schäden in der Stadt Port-au-Prince und den umliegenden Regionen veursacht. Damals kamen infolge der Katastrophe mehr als 200.000 Menschen ums Leben. Über 300.000 weitere Menschen wurden verletzt, rund 1,5 Millionen Menschen wurden obdachlos.
Das aktuelle Erdbeben der Stärke 7,2 hatte sich am Samstag in der Nähe der Gemeinde Saint-Louis-du-Sud ereignet. Die US-Behörde verwies auch auf ein starkes Erdbeben, das sich am Samstag vor der Südküste des US-Bundesstaates Alaska ereignet hatte. Es hatte die Region mit einer Stärke von 6,9 erschüttert. „Trotz der zeitlichen Übereinstimmung zwischen diesen beiden Erdbeben macht der große Abstand zwischen diesen beiden Ereignissen eine kausale Beziehung unwahrscheinlich“, schrieb die Behörde.
Laut Videos im Internet wurden in verschiedenen Orten Wohnhäuser, Kirchen und Schulen beschädigt. Das genaue Ausmaß der Schäden war zunächst noch unklar.
Laut Erdbebendienst der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) kam es zu dem schweren Erdbeben um 14.29 Uhr im westlichen Teil von Haiti, rund 125 Kilometer westlich von Port-au-Prince. Bei dieser Stärke und Herdtiefe können in dem „mäßig besiedelten Gebiet“ Gebäudeschäden auftreten, die aufgrund der vorwiegenden Bauweise zu deutlichen Auswirkungen führen können. Zudem sind Hangrutschungen und Bodenverflüssigung möglich.
Auch in der Dominikanischen Republik, die sich die Insel Hispaniola mit Haiti teilt, war das Beben zu spüren und versetzte die Bevölkerung in Panik, wie die dominikanische Zeitung „Diario Libre“ berichtete.