Italiens Coronapolitik bei Kommunalwahlen auf dem Prüfstand
In Italien sind die Wahllokale seit Sonntag 7 Uhr Früh für die Kommunalwahlen in 1.300 Gemeinden offen. Gewählt wird am Sonntag bis 22 Uhr und am Montag von 7 bis 15 Uhr. Mit Ergebnissen ist am Montagabend zu rechnen. Die Wahlen gelten auch als wichtiger Stimmungstest nach Ausbruch der Corona-Pandemie.
Gewählt wird unter anderen in den fünf Großstädten Rom, Mailand, Turin, Bologna und Neapel. An denselben Tagen werden auch Regionalwahlen im süditalienischen Kalabrien abgehalten. Es handelt sich um die ersten Wahlen in Italien seit Ausbruch der Corona-Pandemie, die das Land vor allem während der ersten Welle hart traf.
In Gemeinden mit über 50.000 Einwohnern, in denen keiner der Kandidaten die 50-Prozent-Mehrheit erreicht, sind in zwei Wochen Stichwahlen vorgesehen. Die Kommunalwahlen gelten zwar nicht als Test für die Regierung des seit Februar amtierenden Ministerpräsidenten Mario Draghi, der dank einer lagerübergreifenden Mehrparteien-Koalition fest im Sattel sitzt. Sie sind jedoch ein Stimmungstest für die an der Regierung beteiligten Parteien.
Drei Kandidaten gehen ins Rennen bei den Nachwahlen im toskanischen Wahlkreis, der die Städte Siena und Arezzo umfasst. Gewählt wird ein Nachfolger für den zum Verwaltungsratspräsidenten der Bank Austria-Mutter UniCredit ernannten sozialdemokratischen Senator und Ex-Wirtschaftsminister Pier Carlo Padoan. Die Demokratische Partei (PD) entsendet ihren Parteichef Enrico Letta an der Spitze einer Mitte-Kinks-Koalition ins Rennen. Damit hofft der Expremier auf einen Posten im Senat, der ihm den Einzug ins Parlament sichern würde.