Liensbergers riesige Freude auf Sölden-Saisonstart
Katharina Liensberger hat mit drei WM-Medaillen, den ersten Weltcupsiegen und dem Gewinn der Slalomkugel ihre Durchbruchsaison hinter sich. In Sölden tritt sie nach Gold im Slalom und Parallelbewerb als Doppelweltmeisterin und WM-Dritte im Riesentorlauf an und ist nach einem guten Sommer heiß auf weitere Erfolge und Medaillen. „Ich freue mich natürlich riesig, dass es jetzt wieder losgeht“, sagte die 24-jährige Vorarlbergerin vor dem Saisonstart am Samstag in Sölden.
Liensberger hat nach einem fordernden Winter, in dem sie mit ihren WM-Medaillen aber auch mit dem ersten Slalomsieg einer ÖSV-Fahrerin seit 2014 Geschichte geschrieben hat, die Sommerpause voll genossen. „Ich habe eine Zeit lang gar nichts gemacht. Ich war auf Urlaub. Ich musste mich zum Teil körperlich und geistig erholen, das alles unterschätzt man ja leicht“, erklärte die junge Athletin. Corona sei zwar in der Vorbereitung nach wie vor Thema gewesen. „Das ist ja grundsätzlich nicht wegzudenken. Aber letztes Jahr war es extremer, heuer war es schon gewohnter.“
Sie habe deshalb auch bald wieder sehr gut trainieren können. „Vor allem auch konditionell. Auf Schnee ging es dann weiter, wegen Corona leider nicht in Übersee“, bedauert sie. Die lange Pause mache es nun aber umso interessanter. „Natürlich konnte ich in der letzten Saison schon gutes Vertrauen tanken“, zeigt sich Liensberger bereit für den Rollenwechsel von der Jägerin zur Gejagten im Slalom. „Die Uhr steht aber wieder bei null, es geht wieder von vorne los. Niemand weiß, wo er steht. Das ist sehr speziell.“
Die einstigen Material-Querelen sind bei Liensberger kein Thema mehr. „Ich bin dankbar, dass ich einen Dreijahresvertrag mit Rossignol habe. Die gehen auf meine Bedürfnisse ein, wir arbeiten gut zu zusammen“, betonte sie.
Liensberger soll bald auch im Riesentorlauf und damit in zwei Disziplinen Siegchancen haben, ein Stockerl hat sie in ihrer immer besser werdenden, zweiten Disziplin ja schon 2019 in Lienz erreicht. Vergangenen Februar holte sie WM-Bronze in Italien. In zwei Disziplinen gewinnen zu können, würde sie auch zu einer Mitanwärterin im Kampf um die große Weltcup-Kugel machen.
„Auch im Riesentorlauf möchte ich hinkommen, wo ich im Slalom bin“, machte Liensberger daher kein Geheimnis aus ihren Ambitionen. „Es wird im Riesen vor allem um die Konstanz gehen. Ich muss mich einfach wohlfühlen. Dann kann ich auch gut und schnell sein.“
Sie wolle sich aber auch nicht zu viel auf die äußeren Umstände fokussieren. „Ich möchte einfach so schnell wie möglich ans Ziel kommen. Ich denke das ist entscheidend. Ich werde ganz einfach Ski fahren mit Herz.“
Ein Jahr nach der WM und vier Jahre nach Südkorea kann Liensberger im kommenden Februar auch wieder auf Olympia-Medaillen los gehen. „Ich freue mich natürlich, dass ein Großereignis stattfindet. Da heißt es voll präsent sein.“ Großereignisse seien immer etwas Spezielles. „Das macht es auch so schön.“ Insgesamt hat sie die Saison aber allgemeiner im Auge. „Ich bereite mich gut auf die Saison und damit jedes Rennen vor, denn jedes zählt. Ich schaue Rennen für Rennen. Und jetzt blicke ich einmal auf Sölden.“