Verwirrung um Durchreise von Briten durch Frankreich

Wegen der verschärften französischen Regelung zur Durchreise für Nicht-EU-Bürger herrscht Verwirrung, ob Briten mit Wohnsitz in der EU davon betroffen sind. Die Aufregung wurde durch einen Tweet des Unternehmens Eurotunnel ausgelöst, der am späten Mittwochabend mitteilte, Briten mit Wohnsitz in einem EU-Land außerhalb Frankreichs dürften nicht mehr mit dem Zug unter dem Ärmelkanal nach Frankreich einreisen. London fordert von Paris eine Klarstellung.

In der offiziellen französischen Regelung heißt es, eine Ein- oder Durchreise aus Nicht-EU-Ländern sei nur „aus zwingenden Gründen“ möglich. Auf der Webseite des französischen Innenministeriums heißt es allerdings bei der Aufzählung der „zwingenden Gründe“, britischen Staatsbürgern und ihren Familien sei aufgrund des Austrittsabkommens zwischen Großbritannien und der EU die Einreise gestattet. Auf der Webseite der britischen Regierung wird die Situation hingegen so dargestellt, als sei Briten der Transit durch Frankreich nur mit dem Flugzeug erlaubt. Man erwarte „dringend eine Klarstellung der französischen Regierung“, heißt es dort weiter.

Von einer entsprechenden Verschärfung betroffen wären hunderte Briten, die nach den Weihnachtsfeiertagen an ihre Wohnorte in der EU zurückkehren wollten. „Ich bin komplett verwirrt“, sagte die seit 14 Jahren in Belgien lebende Professorin Fiona Navin-Jones der Nachrichtenagentur AFP. „Ich habe nicht mehr das Recht, nach Hause zu fahren.“ Ihr Eindruck sei, dass die Corona-Pandemie als Vorwand für etwas genutzt werde, „das eigentlich ein Brexit-Problem ist“.

Das britisch-französische Verhältnis ist derzeit schwer belastet. So streiten London und Paris etwa über Fischereilizenzen im Ärmelkanal.

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