Missbrauchsgutachten zu Erzbistum München erscheint

Am Donnerstag wird in München Kirchengeschichte geschrieben: Die Anwälte der Kanzlei Westpfahl Spilker Wastl (WSW) stellen laut Kathpress ihr mehr als 1.000 Seiten starkes Missbrauchsgutachten zum Erzbistum München und Freising vor. Ein Kirchenoberhaupt im Ruhestand, der emeritierte Papst Benedikt XVI., bezieht darin umfangreich Stellung zu der Frage, wie er als Erzbischof Joseph Ratzinger von 1977 bis 1982 handelte, wenn es um Verbrechen an Kindern durch Priester ging.

Im Fokus steht vor allem der Fall des Wiederholungstäters Peter H. aus der westdeutschen Diözese Essen (Nordrhein-Westfalen). Nachdem in den 1970er Jahren sexuelle Vergehen in seiner Heimat aktenkundig wurden, wurde er Anfang 1980 nach München geschickt, um eine Therapie zu machen. Damals war Ratzinger seit drei Jahren Erzbischof. Noch im gleichen Jahr wurde er wieder in der Seelsorge eingesetzt - und bald erneut übergriffig. Von insgesamt 29 Betroffenen an mehreren Orten sprechen die Verantwortlichen in München und Essen mittlerweile. Erst 2010 wurde H. aus der Seelsorge abgezogen. Heute lebt er unter Auflagen in der Diözese Essen.

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