Corona-Ampel zeigt rot mit leiser Entspannung
Die Corona-Ampel bleibt auch in der ersten Semesterferien-Woche rot. Die Risikolage sei für ganz Österreich und alle Bundesländer mit sehr hohem Risiko einzustufen, teilte die Corona-Kommission am Donnerstagnachmittag nach einem Umlaufbeschluss mit. Eine echte Sitzung gab es diese Woche nicht. Doch es gibt Signale in Richtung Trendumkehr. Jene Bundesländer, in denen sich Omikron zunächst besonders verbreitet hat, zeigen einen rückläufigen 14-Tage-Trend der Infektionszahlen.
Auch in der Mehrheit der Salzburger und Tiroler Bezirke gehen die Fälle zurück. Das dritte Land mit erfreulichem Trend ist Wien. Wie dem - der APA vorliegenden - Arbeitsdokument der Corona-Kommission zu entnehmen ist, ist bei der Risikozahl, die für die Farbgebung der Ampel verantwortlich ist und auch Faktoren wie Impfstatus und Alter der Infizierten einbezieht, auch in Vorarlberg ein niedriger Wert als in der Vorwoche gemessen worden. Überall sonst geht es noch nach oben, stark jedoch nur in Kärnten.
Die nunmehr beste Risikozahl hat die Bundeshauptstadt, die mit knapp 1.144 aber auch noch sehr weit von der 100 entfernt ist, unter der man wenigstens in die orange Zone des hohen Risikos gelangt. Alle anderen Länder sind noch tiefer im roten Sektor der sehr hohen Infektionsgefahr. Den schlechtesten Wert weist mit 4.793 trotz günstiger Entwicklung noch immer Tirol auf.
Diese Zahlen sind umso bemerkenswerter, als in Wien weiter mit Abstand am meisten getestet wird, womit wie fast immer die meisten asymptomatischen Infektionen entdeckt werden. 35 Prozent aller in Wien nachgewiesenen Corona-Fälle gehören in diese Kategorie. Der Bundesschnitt liegt bei 26 Prozent, was vor allem an Tirol liegt, wo nur ein Prozent der Infektionen in die Kategorie asymptomatisch eingestuft wurde.
Dass das Contact-Tracing mittlerweile fast überall drastisch reduziert oder überhaupt aufgegeben wurde, deutet die Zahl der abgeklärten Fälle an. Acht Prozent sind mit großem Abstand der niedrigste Wert des Jahres. Einzig Wien hat mit 20 Prozent noch ein passables Ergebnis.
Die höchste Sieben-Tage-Inzidenz in der Woche bis zum 8. Februar weist der Bezirk Feldkirchen auf, gefolgt von Rohrbach in Oberösterreich. Die Bezirke mit den niedrigsten Inzidenzen liegen allesamt in Niederösterreich, wenn man von der kleinen Statutarstadt Rust absieht. Mistelbach, Tulln und Gmünd haben aktuell das vergleichsweise geringste Infektionsgeschehen.
Eher weniger erfreulich ist, dass weiter der Altersschnitt der Infizierten steigt, diese Woche um ein Jahr auf 34,5. Die Inzidenz in der Altersgruppe der über 65-Jährigen zeigt über die vergangenen vier Wochen eine steigende Entwicklung. In den Schulen gilt weiterhin eine Sicherheitsphase mit den Maßnahmen der Risikostufe III, betonte die Kommission.