Salzburg will über WAC neuntes Cup-Finale in Folge erreichen

Nachdem Red Bull Salzburg sich die neunte Fußball-Meisterschaft in Serie fast schon abholbereit hergerichtet hat, möchten die „Bullen“ auch im ÖFB-Cup die Weichen stellen. Um im Finale am 1. Mai in Klagenfurt dabei zu sein, müssen die Salzburger zunächst am Mittwoch (18.00 Uhr/live ORF 1) im Halbfinale den WAC ausschalten, der zuletzt öfter verloren als gewonnen hat. „Es ist ein K.o.-Spiel, da geht es wirklich um jeden Meter auf dem Platz“, meinte Trainer Matthias Jaissle.

Beide Bewerbe - Meisterschaft und Cup - sind fast schon Erbpachten für Salzburg. Seit 2012 holte man acht Cupsiege, unterbrochen nur durch Titel von Pasching 2013 und Sturm Graz 2018. In diesem Jahr streben die Rotgewandeten das neunte Finale in Folge und das vierte Double nacheinander an. Kontrahent im Endspiel wäre die SV Ried. Besonderen Druck verspürt Jaissle laut eigener Aussage angesichts dieser Historie nicht. „Die Vorfreude überwiegt“, gab er am Dienstag zu Protokoll.

Nach der 1:7-Niederlage im Champions-League-Achtelfinale gegen die Bayern fand Salzburg am Sonntag wieder in die Spur und holte im Liga-Schlager gegen Sturm einen 1:0-Sieg. „Grundsätzlich war es wichtig, dass wir da ein Ausrufezeichen setzen konnten im Ligaalltag, nach einem doch bitteren Abend unter der Woche beim FC Bayern München. Das war nicht selbstverständlich“, sagte Jaissle. „Gerade bei so einer Klatsche glaube ich, dass es nicht einfach ist bei so einer jungen Mannschaft, wieder zueinander zu finden“, betonte auch Stürmer Noah Okafor. „Aber ich bin sehr stolz darauf, dass wir das gut umgesetzt haben. Wir waren sofort wieder da.“

Jaissle erwartet am Mittwoch ein enges Spiel, „wo Details entscheiden werden“. Dabei wird die Favoritenstellung von Salzburg noch dadurch untermauert, dass der WAC von den jüngsten vier Spielen eines gewonnen und drei verloren hat. Im Cup-Viertelfinale setzte sich die Mannschaft von Trainer Robin Dutt mit Ach und Krach nach Verlängerung gegen den FAC durch. Die bisherigen beiden Bundesliga-Saisonduelle hat der Favorit Salzburg - jeweils mit 2:0 - für sich entschieden, wobei die Tore zuletzt vor gut drei Wochen erst in der Nachspielzeit fielen.

„Den Grunddurchgang haben wir punktegleich auf dem zweiten Platz mit Sturm abgeschlossen“, sagte Dutt. Momentan fehle aber „ein bisschen die Selbstverständlichkeit, die wir im Herbst hatten, wobei wir damals immer mit der gleichen Formation gespielt haben“. Für den Cup, der auch den kürzesten Weg in einen europäischen Wettbewerb darstellt, sollen aber alle Kräfte gebündelt werden, ehe am Sonntag Salzburg auch in der Liga im Lavanttal zu Gast ist. „Auf kurze Dauer fällt mir kein anderes Spiel ein, das wichtiger sein sollte. Darauf freuen wir uns sehr. Wir haben im Halbfinale die Chance, zuhause ins Finale zu kommen“, erklärte der schwäbische Landsmann von Jaissle.

„Es ist wie ein Finale. Es ist ein Spiel, da kann alles passieren. Aber ich glaube, wir versuchen es in den 90 Minuten zu Ende zu bringen“, sagte Okafor. Der WAC spiele „sehr intensiv, sie gehen in die Zweikämpfe. Aber ich glaube, wenn wir von Anfang an unser Spiel versuchen durchzusetzen, von der ersten Sekunde an hier sind, wird es ein gutes Spiel.“ Der bisher letzte WAC-Sieg gegen Salzburg datiert übrigens mit 20. Dezember 2020, als die Wolfsberger in der Mozartstadt mit 3:2 die Oberhand behielten.

Jaissle betonte, dass Salzburg dem Gegner den eigenen Fußball aufzwingen wolle. „Wir wollen wieder früh pressen, die Zweikämpfe annehmen wie zuletzt auch und die bestmöglich auch gewinnen, um dann als Sieger vom Platz zu gehen“, verriet der Trainer-Jungspund. Dabei sei der Fitnesszustand seiner Truppe noch nicht ganz optimal. „Bei hundert Prozent sind wir sicherlich noch nicht, das wäre vermessen zu glauben nach der Vorgeschichte mit Corona. Aber wir sind auf dem richtigen Weg.“

Der annähernde Kahlschlag in der Mannschaft durch das Coronavirus ist auch der Grund, warum das zweite Cup-Halbfinale erst jetzt stattfindet. Am eigentlich vorgesehenen Spieltermin, dem 2. März, holte Salzburg nämlich die Bundesliga-Partie gegen den LASK nach, die zuvor verschoben worden war, weil die Jaissle-Truppe nicht genügend einsatzbereite Spieler stellen hatte können.

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