Seit Jahren Vermisste tot in deutschem Keller entdeckt

Bei einer am Montag in einem Keller in der deutschen Großstadt Krefeld entdeckten eingemauerten Frauenleiche handelt es sich um ein seit fast drei Jahren vermisstes Mordopfer. Das habe die Obduktion am Dienstag zweifelsfrei ergeben, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft in Essen mit. Die Gelsenkirchenerin sei vermutlich erstickt worden. Der Täter, ein Mann aus Krefeld, war bereits im Dezember 2020 durch das Landgericht Essen wegen Mordes an der Frau verurteilt worden.

Der deutsche Bundesgerichtshof hatte das Urteil im vergangenen September bestätigt, es ist damit rechtskräftig. Der Fund hätte ohnehin keinen Anlass geboten, den Fall neu aufzurollen: Die Feststellungen der Rechtsmedizin deckten sich mit denen des Landgerichts Essen bei der Urteilsbegründung im Dezember 2020, so die Ermittler.

Damit haben die Angehörigen Gewissheit, dass es sich um die sterblichen Überreste der 35-Jährigen handelt. Die Kinderpflegerin war im Juni 2019 verschwunden.

Später entdeckte Fotos auf dem Computer ihres Ex-Freundes zeigten ihre Leiche auf dem Boden seiner Krefelder Wohnung. Nach Überzeugung der Essener Richter hatte der Mann seine Ex-Freundin umgebracht, weil er sich nicht damit abfinden konnte, dass sie sich von ihm getrennt hatte. Dafür war er zur Höchststrafe verurteilt worden: zu lebenslanger Haft mit besonderer Schwere der Schuld und anschließender Sicherungsverwahrung.

Es war nicht die erste Frau, die er umgebracht hatte: Der Deutsche war bereits 1999 zu elf Jahren Haft verurteilt worden, weil er schon damals eine Frau mit mehr als 100 Messerstichen getötet hatte. Aus der Haft entlassen, hatte er die Gelsenkirchenerin kennengelernt. Nach etwa einem halben Jahr hatte sie sich von ihm getrennt, wohl auch, weil sie einige seiner Lebenslügen entlarvt hatte.

„Er ist völlig empathielos und hat keinerlei Schuldbewusstsein. Für ihn ist es normal, dass er die Frauen, die sich von ihm trennen wollen, töten darf“, hatte der Vorsitzende Richter in Essen bei der Verurteilung im Dezember 2020 gesagt. „Die Gefahr für jede Frau, die sich auf den Angeklagten einlässt, früher oder später getötet zu werden, liegt auf der Hand.“

Bei den Ermittlungen waren die Fahnder auf Internet-Recherchen gestoßen, die nahelegten, dass der Mann sich unter anderem mit den Themen Ersticken und Leichengeruch beschäftigt hatte. Der Mord sei kühl geplant gewesen. Warum die Leiche trotz umfangreicher Suchmaßnahmen erst fast drei Jahre später im Wohnhaus des Mörders entdeckt wurde, wollte die Essener Staatsanwaltschaft am Dienstag nicht mitteilen.

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