58.583 Corona-Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden
Bisher nicht da gewesene Dimensionen haben die Corona-Zahlen in Österreich erreicht. 58.583 Neuinfektionen sind den Ministerien zufolge in den vergangenen 24 Stunden verzeichnet worden. Das ist - elf Tage nach dem Aus fast aller Schutzmaßnahmen und kurz nach der Aussetzung der Impfpflicht - mit Abstand der höchste Wert seit Ausbruch der Pandemie. Der bisherige Höchstwert war mit 49.432 bestätigten Fällen am vergangenen Donnerstag registriert worden.
Auch die Zahl der hospitalisierten Covid-Kranken steigt - mehr als 3.000 liegen wieder in den Krankenhäusern. Innerhalb eines Tages ist die Anzahl der Covid-Patientinnen und -Patienten in den Spitälern um 46 auf nunmehr 3.033 angewachsen. Mehr mit Covid-19 Hospitalisierte hatte es zuletzt am 7. Dezember des Vorjahrs gegeben, als sich Österreich in einem allgemeinen Lockdown befand.
Von den aktuellen stationären Fällen wurden am Mittwoch 221 auf Intensivstationen (ICU) betreut - um zwei mehr als am Vortag. Binnen einer Woche ist die Anzahl der schwerkranken ICU-Patientinnen und -Patienten damit um beachtliche 39 Patienten gestiegen. Zuletzt hatte es derart viele schwere stationär aufgenommene Covid-Fälle vor zwei Monaten gegeben. Das Covid-Prognose-Konsortium hatte mit dem Erreichen der aktuellen Belagszahl im ICU-Bereich erst am kommenden Mittwoch (23. März) gerechnet. Auf den Normalstationen werden derzeit 2.812 Covid-Kranke behandelt, das sind um 230 mehr als am vergangenen Mittwoch.
Auch die Entwicklung der Mortalitätskurve gibt Anlass zur Sorge. SARS-CoV-2 hat in den vergangenen 24 Stunden weitere 28 Menschen das Leben gekostet. Im Sieben-Tages-Schnitt sterben inzwischen pro Tag 25,1 Menschen an Covid-19. In den vergangenen sieben Tagen wurden 176 Todesfälle registriert. Insgesamt hat die Covid-19-Pandemie seit Ausbruch 15.289 Tote in Österreich gefordert. Das entspricht der Einwohnerzahl der Oberkärntner Stadt Spittal an der Drau. Pro 100.000 Einwohner sind bereits 170,3 Menschen an oder mit Covid-19 gestorben.
Mit dem neuen All-Zeit-Rekord ist der Sieben-Tages-Schnitt bei den Infektionen auf 44.458 gestiegen. Die Sieben-Tage-Inzidenz beträgt mittlerweile 3.465,6 Fälle je 100.000 Einwohner - ein europaweiter Spitzenwert. Am Mittwochnachmittag kletterte er dem Covid-19-Dashboard der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) zufolge bereits auf 3.566,0.
Am zweiten Jahrestags des allerersten Lockdowns gibt es in Österreich 416.899 laborbestätigte aktive Fälle. Das sind 4,6 Prozent der Gesamtbevölkerung und deutlich mehr als Vorarlberg Einwohnerinnen und Einwohner hat und entspricht einem Plus von 23.304 aktiven Fällen binnen eines Tages.
Seit Pandemiebeginn hat es in Österreich fast 3,29 Millionen bestätigte Fälle gegeben. Genesen sind seit Ausbruch der Epidemie rund 2,85 Millionen Menschen. Innerhalb der vergangenen 24 Stunden wurden 35.251 wieder gesund.
Was das Infektionsgeschehen in den einzelnen Bundesländern betrifft, wurden die bisherigen Rekordwerte in Niederösterreich mit 12.522 neuen Fällen, in Oberösterreich mit 10.955 Neuinfektionen, in der Steiermark mit 9.600 bestätigen Infektionen sowie in Salzburg und Vorarlberg mit 3.776 bzw. 2.811 neuen Fällen übertroffen. Wien war mit 13.052 Neuinfektionen nahe dran.
Das Bundesland mit der derzeit höchsten Sieben-Tage-Inzidenz ist die Steiermark mit 4.045,6, gefolgt von Vorarlberg (3.960,6) Niederösterreich (3.892,1) und Oberösterreich (3701,3). Dahinter reihen sich Salzburg (3.376,6), das Burgenland (3.152,3), Wien (2.965,3), Tirol (2.810,1) und Kärnten (2.767,5). In fünf Bezirken liegt die Sieben-Tage-Inzidenz inzwischen über 5.000, nämlich in den drei niederösterreichischen Bezirken Waidhofen/Ybbs (5.507,7), Scheibbs (5.311,9) und Horn (5.023,0). Die österreichweit höchste Inzidenz hält Jennersdorf im Südburgenland mit 5.529,3. In der Steiermark liegt der Bezirk Südoststeiermark über der Grenze von 5.000 (5.091,8), dessen Überschreiten noch vor ein paar Monaten unvorstellbar erschien.
Abgesehen von Neusiedl am See und der Stadt Steyr, die noch ganz knapp darunter liegen, gibt es in den vier östlichsten Bundesländern keinen einzigen Bezirk mit einer Inzidenz unter 3.000, wobei die Bundeshauptstadt Wien von der AGES nicht nach einzelnen Bezirken ausgewiesen wird. Österreichweit gibt es inzwischen keinen einzigen Bezirk mehr, der eine Sieben-Tage-Inzidenz unter der 2.000er-Schwelle aufweist. Die derzeit niedrigsten Inzidenzen zeigen sich momentan in Tamsweg in Salzburg (2.271,6) in der zweitgrößten Kärntner Stadt Villach (2.444,8) und in Kitzbühel in Tirol (2.507,9).
Insgesamt wurden in den vergangenen 24 Stunden 1.063.187 PCR- und Antigen-Schnelltests eingemeldet. Davon waren 722.402 aussagekräftige PCR-Tests, die Positiv-Rate der PCR-Tests betrug 8,1 Prozent. Dieser 24-Stunden-Wert liegt im Schnitt der vergangenen Woche.
Das Impfen gegen Corona stößt auf immer weniger Interesse. 3.404 Personen haben sich am Dienstag gegen Covid-19 schützen lassen. Das waren um 1.000 weniger als am vorangegangenen Dienstag. Von den Geimpften waren 269 Erststiche, 804 Zweitstiche und 2.331 Drittstiche. Insgesamt haben laut den Daten des E-Impfpasses 6.809.394 Personen bereits zumindest eine Impfung erhalten. 6.227.130 Menschen und somit 69,3 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher verfügen über einen gültigen Impfschutz.
Am höchsten ist die Schutzrate (gültiges Impfzertifikat) im Burgenland mit 75,5 Prozent. In Niederösterreich haben 71,5 Prozent der Bevölkerung einen validen Impfschutz, in der Steiermark 70,1 Prozent. Nach Wien (68,4), Tirol (67,4), Kärnten (66,3), Salzburg (65,6) und Vorarlberg (65,4) bildet Oberösterreich das Schlusslicht mit 64,9 Prozent.