Heimische Popgrößen beim Ukraine-Benefizkonzert in Wien
Es ist ein lautstarkes Zeichen für die Kriegsopfer in der Ukraine: Am frühen Samstagnachmittag hat das Benefizkonzert „We Stand With Ukraine“ im Wiener Ernst-Happel-Stadion begonnen. Nicht nur rund 45.000 Besucher wurden für das ausverkaufte Spektakel erwartet, auch etliche Größen der heimischen Popszene von Bilderbuch über Wanda bis Seiler & Speer. Und selbst das Staatsoberhaupt ist dabei, wird doch Bundespräsident Alexander Van der Bellen eine Rede halten.
Organisiert von Nova-Rock-Veranstalter Ewald Tatar, präsentierte sich das Stadion innen wie außen von seiner blau-gelben Seite. Die Farben der Ukraine waren tonangebend, angefangen bei extra für den Anlass angefertigten und gratis verteilten FFP2-Masken in kräftigem Gelb über den Verkauf von Sonnenblumen (die Nationalblumen der Ukraine) bis hin zu speziellem Merchandise und Facepainting-Gelegenheiten. Im Fokus stand aber naturgemäß die Musik.
Den Auftakt machte die Band Eazy um Sängerin Julia Ivanova mit recht klassischen Rockklängen und ebensolchen Posen. Wie vielfältig der Tag noch werden soll, bewies direkt im Anschluss das Rap-Doppel Bibiza und Eli Preiss, regierten hier doch vielfach entspannte Beats und nachdenkliche Texte. Und das war erst der Anfang, sind doch noch knapp ein Dutzend weitere Acts eingeplant - vom Deutschpop einer Mathea über die augenzwinkernd-humoristischen Texten von Pizzera & Jaus bis zur rotzig-punkigen Attitüde von Turbobier.
Deren Sänger Marco Pogo betonte vor dem Auftritt gegenüber der APA, dass es eine Selbstverständlichkeit sei, für den guten Zweck zu spielen. Als das Telefon bei ihm geläutet hat, habe er nach den ersten paar Sätzen schon zugesagt. „Heute geht es darum, möglichst viel Geld einzusammeln für Menschen, denen es gerade scheiße geht.“ Die Welle der Mitmenschlichkeit in der Bevölkerung finde er bewundernswert. „Das ist ein wunderschönes Zeichen in einer doch grauslichen Zeit. Die Leute, die ihre Wohnungen frei räumen, die spenden, Kleidung sammeln oder an die Grenze fahren und etwas bringen - die haben meinen größten Respekt!“
Und helfen will man natürlich auch mit „We Stand With Ukraine“: Der Reinerlös der Veranstaltung geht an die Volkshilfe und „Nachbar in Not“, wobei der Ticketpreis mit 19,91 Euro auch einen symbolischen Charakter hat - war 1991 doch das Jahr, in dem die Ukraine unabhängig wurde. Weiters wurde von A1 unter der Telefonnummer 0800 664 2022 eine Spenden-Hotline zugunsten von „Nachbar in Not“ eingerichtet, die von 13.00 bis 23.00 Uhr erreichbar ist. Die Bundesregierung unterstützt das Benefizkonzert mit 80.000 Euro zur Deckung der anfallenden Produktionskosten, um die Einnahmen für die Hilfe vor Ort in der Ukraine zu erhöhen.