„Watschen“ für ÖSV-Slalom-Frauen in Meribel - Slokar siegte

Andreja Slokar hat überraschend den letzten Frauen-Slalom in dieser Ski-Weltcup-Saison in Meribel gewonnen. Die Slowenin verwies am Samstag die Topstars der Disziplin bei ihrem ersten Weltcup-Sieg im Slalom in Nebenrollen. Die Halbzeit-Führende Lena Dürr aus Deutschland wurde Zweite, Dritte war Olympiasiegerin Petra Vlohva. Die Slowakin hatte sich schon zuvor die kleine Kristallkugel gesichert. Von den ÖSV-Läuferinnen kam keine in die Top Ten.

Am besten schnitt Katharina Truppe ab, die Kärntnerin wurde 12 und sprach von einer „gescheiten Watschen“. Katharina Liensberger belegte den 13. Platz, Chiara Mair war 19. und Letzte. Katharina Huber schied im Finale aus, Katharina Gallhuber wurde nach dem ersten Durchgang wegen eines Verstoßes gegen die Materialvorschriften disqualifiziert. Die Niederösterreicherin war mit einem zu schmalen Ski unterwegs gewesen.

„Ich habe es wirklich probiert. Nach den ersten Toren habe ich mir gedacht, es geht ein bisschen leichter, aber ich bin dann einmal gegen die Spur gefahren, dann war irgendwie der Rhythmus komplett weg“, sagte Truppe. „Ich bin froh, dass heute der letzte Slalom war. Die Spritzigkeit ist definitiv nicht mehr da. Jetzt heißt es für morgen noch einmal die Füße locker machen. Im Riesentorlauf würde ich mich schon stärker einschätzen.“

Nichts wurde es in dieser Saison mit einem Platz auf dem Kugel-Podium für Liensberger. Die Olympia-Zweite verlor Platz drei in der Slalom-Wertung an Dürr. „Die Lena ist das wirklich solide gefahren heute, es ist ihr auch gegönnt. Ich freue mich für sie. Für mich ist es so, dass ich weiß, dass ich noch einiges besser machen kann für die neue Saison“, erklärte die Vorarlbergerin, die in diesem Winter unter anderem mit einer Coronavirus-Erkrankung zu kämpfen hatte.

„Es war sicher keine leichte Saison für mich, es hat schon mit der Vorbereitung begonnen. Es waren viele Erfahrungen, die nicht unbedingt so schön waren. Da heißt es einfach daraus lernen“, sagte Liensberger. „Trotzdem habe ich auch wahnsinnige Erfolge feiern dürfen: die Silbermedaille im Slalom bei Olympia, im Teambewerb die Goldene, der Sieg in Aare letzte Woche.“ Am Samstag sei es im Allgemeinen nicht ihr Tag gewesen. „Es waren ein paar persönliche Sachen, die es einfach heute schwierig gemacht haben.“

Für Slokar war es der zweite Weltcup-Erfolg nach jenem im vergangenen November beim Parallelbewerb in Lech/Zürs. „Es war das Beste, was ich machen konnte. Ich bin so glücklich, es ist irreal“, meinte die 24-Jährige, die wie Liensberger mit Covid-19 zu kämpfen gehabt hatte. „Ich hatte die ganze Saison Probleme. Die Bedingungen heute waren überraschend gut, sie waren einfach perfekt für mich.“

Eine weitere Überraschung des Rennens lieferte Junioren-Weltmeisterin Zrinka Ljutic. Die 18-jährige Kroatin kam das zweite Mal überhaupt in die Punkteränge und gleich auf Position fünf. Gesamtweltcup-Siegerin Mikaela Shiffrin wurde im vorletzten Rennen der Saison Achte, die Halbzeit-Zweite Michelle Gisin aus der Schweiz stürzte im Entscheidungslauf.

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