Brände in Australien: Schon einzelne Bilder lassen Spenden steigen
Verletzte Koalas und Kängurus, die durch den Rauch hoppeln: Die Bilder aus Australiens Feuergebieten bewegen viele Menschen. Dass sich vor allem Prominente mit Großspenden überbieten, ist für Experten nichts Außergewöhnliches.
Canberra, Berlin, Sydney – Verbrannte Kadaver, Koalas mit angeschmortem Fell, Kängurus im Rauch: Unzählige Tiere sterben und leiden in den Bränden Australiens. Für einige Arten ist ungewiss, ob es sie nach der beispiellosen Feuerkatastrophe überhaupt noch geben wird. Viele Menschen bewegt dieses Schicksal.
Dass sich angesichts der schlimmen Bilder vor allem Prominente mit Großspenden überbieten, ist für Experten nichts Außergewöhnliches. "Nachweislich ist, dass auch schon bei einzelnen, ganz ausdrucksstarken Bildern das Spendenverhalten steigt", sagte Max Mälzer, Geschäftsführer des Deutschen Spendenrats.
Geldspenden laut Experte sinnvoller als Sachspenden
Die Spenden seien durchaus sinnvoll. "Sofern sie an seriöse Organisationen gehen", betonte Mälzer. "Zumeist sind Geldspenden dabei sinnvoller als Sachspenden, da in letztem Fall Angebot und Nachfrage genau zusammenpassen müssen."
Formel-1-Weltmeister Lewis Hamilton versprach jüngst eine halbe Million Dollar. Die Umweltstiftung von Leonardo DiCaprio will sogar drei Millionen Dollar (2,70 Mio. Euro) geben. Zuvor hatte der Schauspieler Chris Hemsworth ("Thor") nach eigenen Angaben eine Million australische Dollar (620.000 Euro) angekündigt.
Das aktuelle Spendenaufkommen sei durchaus vergleichbar mit früheren Katastrophen, sagte Mälzer. "Das ist nichts Außergewöhnliches. Das haben wir auch beim Brand von Notre-Dame gesehen. Da war es so, dass sich irgendwann die Milliardäre überboten haben."
Seit Monaten wüten vor allem im Südosten Australiens heftige Buschbrände. Nach jüngsten Angaben von Premierminister Scott Morrison kamen bisher 28 Menschen ums Leben. Laut einer Expertenschätzung starben mindestens eine Milliarde Säugetiere, Reptilien und Vögel. (APA/dpa)