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Lügde und Bergisch Gladbach: Missbrauchsfälle könnten zusammenhängen

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Im rheinischen Bergisch Gladbach fliegt ende Oktober ein Kinderporno-Ring auf – nur wenige Monate nach Bekanntwerden des Lügde-Falls. Zwischen den Missbrauchsdelikten soll es offenbar einen Zusammenhang geben. Ermittler prüfen demnach eine Verbindung der mutmaßlichen Täter. Einer der Beschuldigten lebt in Österreich.

Bergisch Gladbach – Die Ermittler im Missbrauchskomplex Bergisch Gladbach sind auf eine Querverbindung zum Fall Lügde gestoßen: Wie Sicherheitskreise der dpa bestätigten, prüfen die Behörden bereits seit längerem Verbindungen zwischen Verwandten des mutmaßlichen Täters von Bergisch Gladbach und dem Campingplatz in Lügde. Aus Sicht der Ermittler könnte es sich auch um einen Zufall handeln.

Wie zuvor Kölner Stadt-Anzeiger, WDR und RTL berichteten, hatte einer der Verwandten in den 80er und 90er Jahren einen Stellplatz in Lügde. Der Verwandte sei selbst wegen Missbrauchs verurteilt worden. Er bestreite, die Täter von Lügde persönlich kennengelernt zu haben, so der Kölner Stadt-Anzeiger. Wie die dpa erfuhr, kennt die Ermittlungskommission „Berg" den Zusammenhang schon seit geraumer Zeit – ein abschließendes Ergebnis gibt es aber noch nicht. Einiges spreche für Zufall. Noch sei aber nicht komplett ausgeschlossen, dass die Fälle verbunden sind.

Auch Verdächtiger aus Österreich ermittelt

Im Fall Lügde geht es um jahrelangen Kindesmissbrauch auf einem Campingplatz in der Stadt im Kreis Lippe. In einem weiteren Fall stießen Ermittler ausgehend von Bergisch Gladbach auf zahlreiche Verdächtige, die Kinder missbraucht und Bilder davon bundesweit getauscht haben sollen.

Wie die Staatsanwaltschaft Köln mitteilte, hat die Polizei im Missbrauchsfall Bergisch Gladbach nun auch einen in Österreich lebenden Beschuldigten ermittelt. Nach Angaben der Kölner Polizei gibt es in der Sache allein in Nordrhein-Westfalen derzeit 21 Beschuldigte, von denen acht in Haft sind. Mutmaßliche Tatorte sind Bergisch Gladbach, Viersen, Krefeld, Dortmund, Aachen, Alsdorf, Kamp-Lintfort und Duisburg. Zudem hat die Polizei Köln 21 Hinweise auf Straftaten in zehn andere Bundesländer weitergeleitet. Dabei handelt es sich um Berlin, Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Hamburg, Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz, Hessen, Baden-Württemberg und das Saarland. (dpa)