Australian Open

Rauch setzt Australian Open zu: Heftige Kritik von Tennisprofis

Auch die Tennis-Fans rüsten sich gegen die schlechte Luft in Melbourne.
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Aufgrund der schlechten Luft gab es auch am Mittwoch Verzögerungen bei den Quali-Spielen. Die Organisatoren versicherten, Entscheidungen nur nach Rücksprache mit Medizinern, Wetterexperten und Umweltschutzbehörden zu treffen.

Melbourne – In den australischen Brandgebieten geht der Kampf gegen die Flammen weiter. In Melbourne war am Mittwoch die Luft durch den Rauch so schlecht, dass sich Spiele der Qualifikationsrunde bei den Australian Open erneut verzögerten. In der zweitgrößten Stadt des Landes meldeten sich am Morgen mehr als 100 Menschen wegen Atembeschwerden bei der Notfallambulanz. Am Flughafen gab es Verspätungen.

Später sollte es etwas kühler werden und regnen. Laut dem Wetteramt würden Gewitter gegen den Rauch in Melbourne helfen, aber sie könnten in den abgebrannten Gebieten auch Erdrutsche auslösen.

Seit Monaten wüten vor allem im Südosten Australiens heftige Buschbrände, nach Angaben der Regierung starben 28 Menschen. Allein im Bundesstaat Victoria, dessen Hauptstadt Melbourne ist, sind noch 1.500 Feuerwehrleute im Einsatz.

Bei den Bergungs- und Löscharbeiten hilft das Militär. Umgestürzte und verbrannte Bäume mussten von einer wichtigen Fernstraße geholt werden, dem "Princes Highway" im Südosten des Landes. In Tamboon suchten etwa ein Dutzend Menschen am Strand Schutz vor den Feuern.

Das Militär hatte in den vergangenen zwei Wochen über Luft und Wasser mehr als 1.500 Menschen aus dem eingeschlossenen Küstenort Mallacoota geholt. Für Australien ist es nach Angaben der Nachrichtenagentur AAP die größte Rettungsaktion in Friedenszeiten – seit dem Zyklon "Tracy" im Jahr 1974.

Spielerin gab nach Hustenanfall Quali-Match auf

Beim Tennisturnier in Melbourne versicherten die Organisatoren, die Luftbedingungen würden laufend kontrolliert. Weitere Entscheidungen würden nach Rücksprache mit Medizinern, Wetterexperten und Umweltschutzbehörden getroffen.

Wegen des Rauchs hatten sich schon am Vortag die ersten Spiele in der Qualifikationsrunde der Australian Open verzögert. Eine Tennisspielerin gab nach einem Hustenanfall auf und wurde von einer Betreuerin vom Platz geführt. Sie war nicht der einzige Tennisprofi, der in Melbourne über Atemprobleme klagte – weshalb sich die Organisatoren heftiger Kritik von Spielerinnen und Spielern ausgesetzt sahen. Das erste Grand-Slam-Turnier des Jahres soll am 20. Jänner beginnen.

In Melbourne erreichte die Luftqualität rekordverdächtige Negativ-Werte: Nach Angaben der zuständigen Gesundheitsbehörde wurden am Dienstag nirgendwo sonst in der Welt schlechtere Luftwerte gemessen. Mittwochmittag (Ortszeit) war die Luftqualität dann immerhin "mäßig". (APA)