Skeleton

Erfolgsgarantin Flock, sonst herrscht (noch) Leere

Janine Flock nimmt beim Heimweltcup in Igls das Podest ins Visier.
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Am Freitag will Janine Flock beim Skeleton-Heimweltcup in Igls um den Sieg mitreden. Die Rumerin ist schon lange rot-weiß-rote Einzelkämpferin.

Von Günter Almberger

Innsbruck – Wir schreiben Halbzeit in der laufenden Skeleton-Weltcupsaison. Janine Flock raste in den bisherigen vier Rennen je zweimal auf Platz zwei und drei. In der Gesamtwertung liegt die Rumerin nur sieben Zähler hinter der Gesamtführenden Jaqueline Lölling (GER) auf Rang zwei. Ein Sieg fehlt dem österreichischen Skeleton-Aushängeschild in dieser Saison noch, am liebsten würde die 30-Jährige diesen am Freitag beim Heimweltcup in Igls (10 Uhr Männer, 14 Uhr Damen) feiern. „Natürlich hoffe ich auf einen Heimsieg, aber ich richte meinen Fokus auf meine Arbeit. Ein Sieg muss passieren, da muss einfach alles zusammenstimmen“, erklärt die Igls-Vorjahressiegerin und fügt hinzu: „Es braucht das perfekte Material, eine Top-Fahrlinie und das Quäntchen Glück, um die starke Konkurrenz zu schlagen.“

Doch seit Jahren stellt sich eine Frage: Janine Flock, und sonst? Flock ist als rot-weiß-rote Einzelkämpferin unterwegs. Ihre Erfolge überstrahlen, dass dahinter eine große Lücke klafft. Im Damen-„Team“ herrscht sonst gähnende Leere, mit Florian Auer und Samuel Maier sind zumindest zwei ÖBSV-Athleten im Weltcup unterwegs. „Es ist schade, dass so wenig nachkommt. Es wird schon etwas unternommen, aber der Sprung in den Weltcup ist ein großer Brocken. Es ist ein negativer Kreislauf: ohne Geld keine fix installierten Nachwuchstrainer, ohne gute Nachwuchsarbeit keine Athleten für den Weltcup“, findet sie klare Worte. ÖBSV-Sportdirektor Christian Aue­r sieht die Ursache für die Lücke in den Jahren 2012 bis 2015: „Damals wurde auf ein­e Ein-Mann

Frau-Strategie gesetzt. Auf den Nachwuchs wurde vergessen.“ Inzwischen habe sich einiges getan. So habe man viel Geld in die Hand genommen, um die Athleten mit Top-Material auszustatten. Das mittelfristige Ziel heißt Olympia 2022. „Wir haben jetzt wieder ein Nachwuchs-Team aufgebaut, vielleicht können wir ja schon bei Youth Olympic Games (aktuell in Lausanne, Anm.) schon über eine Medaille jubeln“, hofft Auer auf ein starkes Team in Peking 2022.

Für Flock ist das unrealistisch: „Im Weltcup geht es ander­s zur Sache. Da braucht es länger Zeit.“

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