Bundesheer

Lizum/Walchen: Heikle Debatten am Rande von Kitz und Seefeld

Mit der deutschen Bundeswehr gibt es bereits eine Absichtserklärung über die Beteiligung an der Modernisierung von Lizum/Walchen.
© Foto: Bundeswehr/Zäch

Was passiert am Trup
penübungsplatz in der
 Wattener Lizum? Am Donnerstag spricht LH Platter 
mit Verteidigungsministerin Tanner.

Seit Jahren gibt es am Truppenübungsplatz Lizum/Walchen in Wattenberg eine Kooperation mit der deutschen Bundeswehr. Das Übungsgelände im Hochgebirge benötigt jedoch eine Modernisierung und einen Investitionsschub. Deshalb wurden bereits vor einem Jahr unter dem ehemaligen Verteidigungsminister Mari­o Kunasek (FPÖ) Gespräche mit Deutschland geführt. Wie sich jetzt herausstellt, liegt dazu auch schon eine Absichtserklärung („Letter of Intent“) zur Verbesserung der Qualität des Truppenübungsplatzes vor, den die Beamten im österreichischen und deutschen Verteidigungsministerium unterzeichnet haben.

Darüber werden am Donnerstag Landeshauptmann Günther Platter (VP) und Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (VP) in Kitzbühel sprechen. Platter steht einer möglichen Nutzungsverschiebung hin zur deutschen Bundeswehr kritisch gegenüber.

Auch die Politik fährt auf Kitzbühel ab, was Landeshauptmann Günther Platter sehr gelegen kommt. Gibt es doch am Donnerstag die Möglichkeit, mit der neuen Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) in der Gamsstadt über die Zukunft des Truppenübungsplatzes Lizum Walchen zu sprechen. Das 50 Quadratkilometer große Hochgebirgsgelände in der Wattener Lizum wird nicht nur vom Bundesheer genützt, sondern auch von ausländischen Heerespartnern. Vor allem aus Deutschland. Jetzt lässt eine auf höchster Ebene zwischen dem österreichischen und deutschen Verteidigungsministerium abgeschlossene Absichtserklärung („Letter of Intent“) die Wogen hochgehen.

Deutschland will sich an der Modernisierung und notwendigen Qualitätsverbesserung am Truppenübungsplatz beteiligen. Das klamme Heer würde die Finanzspritze benötigen, doch viele Fragen sind offen. Wird der Übungsplatz ausgeweitet? Wird es vermehrt Übungen durch deutsche Truppen in dem ohnehin durch Nutzungskonflikte mit der Bevölkerung belasteten Gebiet geben? Zuletzt sorgte das abgelehnte Ansuchen für den Abwurf von Bombenattrappen (Betonbomben) in Lizum Walchen für Aufsehen.

Die Beteiligung an den Investitionen – modernes Zeltlager, neue Kommandozentrale – könnte das Bundesheer gut gebrauchen, doch einer vermehrten Benützung durch die deutsche Armee steht LH Platter äußerst kritisch gegenüber. Schließlich sollten aus seiner Sicht vor allem die österreichischen Soldaten dort üben. Das hat er bereits Übergangsminister Thomas Starlinger mitgeteilt. Wie aktuell der „Letter of Intent“ ist und welche Gegenleistungen sich Deutschland erwartet, darum geht es heute im Gespräch mit Verteidigungsministerin Tanner.

Übernächstes Wochenende geht es dann beim Nordic Triple in Seefeld um die nächste heikle Frage: Um die Aufteilung der Mehrkosten für die Nordische WM 2019 in Seefeld von 2,7 Mio. Euro. Vizekanzler Werner Kogler kommt schließlich nach Seefeld. (pn)

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