Mordprozess gegen mutmaßlichen „Golden State Killer“ geht vor Gericht
Mit seiner Kaltblütigkeit versetzte der Täter den Westküstenstaat zehn Jahre in Angst und Schrecken, mit Dutzenden Vergewaltigungen fing es 1976 im Raum Sacramento an, bis 1986 folgten brutale Morde im Süden Kaliforniens.
Sacramento (Kalifornien) – Der Prozess gegen den mutmaßlichen „Golden State Killer“, dem 13 Morde und andere Gewalttaten zur Last gelegt werden, soll in Kalifornien vor Gericht gehen. Ein Richter in Sacramento setzte am Mittwoch den 12. Mai als Anhörungstermin fest. Die Verteidiger des 74-jährigen Joseph James D. wollten das Verfahren länger hinauszögern, um mehr Zeit für Vorbereitungen und Ermittlungen zu gewinnen. Der Richter verwies darauf, dass viele Zeugen, Opfer und deren Angehörige schon recht alt seien.
Nach einer Mord- und Vergewaltigungsserie in den 70er und 80er Jahren in verschiedenen Teilen Kaliforniens war der 74-Jährige im April 2018 in einem Vorort im nordkalifornischen Sacramento festgenommen worden. Dort soll der Ex-Polizist 1978 ein junges Paar ermordet haben. Weitere Bezirke erhoben in lange ungeklärten Fällen Anklage. Der Angeklagte hat die Vorwürfe zurückgewiesen.
Ermittler hatten sich bei ihrer langen Suche nach dem Verbrecher zuletzt auf Plattformen für Ahnenforschung gestützt, die genetische Informationen eines Verwandten enthielten. Mit seiner Kaltblütigkeit versetzte der Täter den Westküstenstaat zehn Jahre in Angst und Schrecken, mit Dutzenden Vergewaltigungen fing es 1976 im Raum Sacramento an, bis 1986 folgten brutale Morde im Süden Kaliforniens. An den vielen Tatorten hinterließ er DNA-Spuren, die ihn erst viel später mit den Verbrechen in Verbindung brachten. (APA/dpa)