Soziales

Sozialministerium erarbeitet Nationalen Aktionsplan gegen Armut

Für bestimmte Bevölkerungsgruppen besteht nach wie vor ein hohes Risiko sozialer Benachteiligung, etwa für Ein-Eltern-Haushalte, kinderreiche Familien oder Langzeitarbeitslose.
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2018 waren rund 1,5 Millionen Menschen in Österreich armuts- oder ausgrenzungsgefährdet. Sozialminister Anschober sieht "großen politischen Handlungsbedarf".

Wien - Das Sozialministerium beginnt in der kommenden Woche mit der Erarbeitung eines Nationalen Aktionsplans gegen Armut. Das kündigte Ressortchef Rudi Anschober (Grüne) am Freitag via Aussendung an. Die Basis dafür liefern die aktuell präsentierten Eingliederungsindikatoren, die jährlich von der Statistik Austria erhoben werden. Laut Anschober bestätigen diese den "großen politischen Handlungsbedarf".

Die nun vorliegenden Eingliederungsindikatoren für 2018 zeigen die mittelfristigen Entwicklungen in den Bereichen Lebensstandard, Wohnraum, Erwerbsleben, Bildungschancen und Gesundheit. Demnach waren in diesem Jahr 17,5 Prozent (in absoluten Zahlen 1,5 Mio. Menschen in Österreich) armuts- oder ausgrenzungsgefährdet, 2017 waren es noch 18,1 Prozent.

Zahlen, Daten, Fakten

Im Jahr 2018 waren 1.512.000 Menschen oder 17,5 Prozent der Bevölkerung in Österreich laut Statistik Austria armuts- oder ausgrenzungsgefährdet. Damit zählten sie zur Sozialzielgruppe der "Strategie Europa 2020". Aus der Statistik über Einkommen und Lebensbedingungen "EU-SILC" kann innerhalb der vergangenen zehn Jahre eine Reduktion dieser von Einkommensarmut, materiellen Benachteiligungen oder geringer Erwerbseinbindung Betroffenen abgelesen werden.

Mehr dazu: Statistik Austria

Aufbauend auf den Ergebnissen will der Sozialminister in einem "breiten Dialog" mit Fachexpertinnen und Fachexperten, Hilfsorganisationen, Ländern und Behörden in den kommenden beiden Monaten Eckpfeiler für den Nationalen Aktionsplan erarbeiten: "Trotz einiger Verbesserungen stellen Armut und soziale Ausgrenzung nach wie vor sowohl in Österreich als auch im gesamten EU-Raum große Herausforderungen dar, die höchste Priorität haben müssen." (TT.com, APA)

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