21 Kühe verhungerten: Kärntner muss erneut vor Gericht
Der 41-jährige Landwirt hatte im vergangenen Oktober eine Diversion bekommen, aber die Raten nicht bezahlt. Damit wird der Tierquälerei-Prozess gegen den Mann fortgesetzt.
Klagenfurt – Weil 21 Kühe auf seinem Hof verhungerten, muss sich am kommenden Donnerstag ein 41-jähriger Kärntner erneut vor dem Landesgericht Klagenfurt verantworten. Der Mann hatte im vergangenen Oktober eine Diversion bekommen, aber die Raten nicht bezahlt, sagte Gerichtssprecher Christian Liebhauser-Karl am Freitag auf APA-Anfrage. Damit wird der Tierquälerei-Prozess gegen den Mann fortgesetzt.
Anfang Mai 2019 hatte sich der Landwirt selbst ins Krankenhaus einliefern lassen. Als seine Angehörigen am nächsten Tag nach den Tieren sehen wollten, stießen sie auf die Kadaver von 16 ausgewachsenen Kühen und fünf Kälbern, die bereits stark verwest waren. In einem Nebengebäude wurde ein toter Hund entdeckt, der Monate zuvor gestorben war. Die Kadaver wurden untersucht, dabei wurde festgestellt, dass die Tiere stark unterversorgt waren und verhungert beziehungsweise verdurstet waren.
Beim Prozess im Oktober hatte sich der Mann schuldig bekannt und auch eingeräumt, dass sein Alkoholproblem mitgespielt habe. Als die ersten Tiere gestorben sind, sei er in einer Abwärtsspirale gewesen, aus der er nicht mehr herausgekommen sei, erklärte damals ein Sachverständiger. Richterin Ute Lambauer bot dem Landwirt eine Diversion an, die er auch annahm, er hätte 200 Tagessätze in Höhe von fünf Euro, also insgesamt 1.000 Euro, plus 900 Euro Verfahrenskosten bezahlen müssen. "Die Hauptverhandlung wurde damit vertagt bis zur Einzahlung des Betrages. Da der Mann aber nur eine Rate bezahlt hat, wird sie nun fortgesetzt", sagte Liebhauser-Karl. Warum der 41-Jährige nicht bezahlt hat, war vorerst unklar. (APA)