Wintersportler saßen fest: Lifte in Reutte und im Zillertal evakuiert
Am Dienstagnachmittag mussten wegen eines Sturmschadens 31 Personen aus Gondeln der Hahnenkammbahn in Reutte evakuiert werden. Im Skigebiet Hochzillertal und in Aschau saßen Wintersportler ebenfalls fest.
Höfen – In einem fast vierstündigen Einsatz wurden am Dienstagnachmittag 31 Personen aus den Gondeln der Hahnenkammbahn in Reutte evakuiert. Gegen 12 Uhr hatte eine Sturmböe einen Baum zu Fall gebracht, der auf die Seile der Bahn stürzte und diese zum Stillstand brachte. In ersten Meldungen wurde verlautbart, dass rund 40 Personen in den Gondeln festsitzen würden, später stellte sich heraus, dass die Zahl geringer war. Die Wintersportler wurden im Verlauf des Nachmittags von Bergrettern, Feuerwehr und Seilbahnmitarbeitern evakuiert. Kurz vor 16 Uhr konnte der Einsatz abgeschlossen werden.
Sturm stoppte Sesselbahn-Anlage in Aschau
Auch auf der Sonnenjet-Sesselbahn in Aschau im Zillertal saßen am Nachmittag etwa 35 Personen fest. Die Anlage musste hier ebenfalls wegen des böigen Sturms angehalten werden. Nach gut einer halben Stunden konnte der Lift aber wieder in Betrieb genommen und „leer gefahren" werden. Verletzt wurde niemand.
Mehrere Kuppeln der Sesselbahn wurden durch den Sturm beschädigt. Aufgrund der Beschädigungen ist der Lift derzeit außer Betrieb.
📽 Video | Sesselbahn schwankt im Sturm
Personen in Reutte einzeln abgeseilt
Da der Einsatz am Hahnenkamm jede Menge Personalaufwand für die Bergrettung bedeutete, wurden zur Ortsstelle Reutte noch die Ortsstellen Nesselwängle und Vils dazu alarmiert. Insgesamt standen 35 Retter im Einsatz. Sie mussten zunächst auf die Stützen und von dort auf das Dach der Gondeln klettern, um diese zu öffnen. Die Personen wurden daraufhin einzeln abgeseilt und in sicheres Gelände bzw. zu Pistenraupen gebracht. Gefahr für die Skifahrer habe zu keiner Zeit bestanden. Der an der Seilbahn entstandene Schaden war vorerst nicht bekannt.
📽 Video | Stürme stoppten Skilifte
Betroffen waren auch zwölf Schüler der Volksschule Reutte, die am Hahnenkamm ihre Skiwoche abhielten. Sie saßen mit ihren Lehrerinnen in den Gondeln fest. Die restlichen der insgesamt 70 Schüler befanden sich zum Unfallzeitpunkt bereits auf der Bergstation.
Mehrere Wintersportler auch im Gebiet Hochzillertal aus Lift befreit
Gegen 15 Uhr meldete ein Bergrettungssprecher, dass auch im Skigebiet Kaltenbach/Hochzillertal zwei Lifte den Betrieb einstellen mussten. Ein starker Sturm war plötzlich aufgekommen mit Windböen von bis zu 160 km/h. Ein Sessel wurde im Einfahrtsbereich des Sessel gegen die Abfahrtsrampe geschleudert und vekeilte sich dabei. Die Liftangestellten reagierten zwar sofort, konnten die Bahn aber nicht mehr zum Laufen bringen. Vier Wintersportler, die in einem Sessel nahe des Ausstiegsbereichs saßen, konnten von den Angestellten geborgen werden.
Über die Leitstelle setzten die Mitarbeiter dann einen Notruf ab. Die Männer der Bergrettungen Kaltenbach, Jenbach und Zell am Ziller bargen gemeinsam mit der Pistenrettug sieben weitere Personen, die sich im oberen Drittel der Bahn auf den Sesseln befanden. Die Wintersportler wurden vin den Bergrettern abgeseilt und dann mit Motorschlitten zur Bergstation der Gondelbahn gebracht. Die Rettungsaktion war nach zwei Stunden abgeschlossen, bis auf eine leichte Verletzung am Daumen waren alle Betroffenen unversehrt. (TT.com)