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Frühling im Februar in Österreich: Derzeit um zehn Grad zu warm

Frühlingsstimmung über Erl: Der Huflattich blüht schon.
© Peter Kitzbichler

Statistisch gesehen kommen um die 16 Grad im Februar alle fünf bis sieben Jahre vor. Ungewöhnlich mild ist es heuer auf den Bergen. Die Zeichen stehen auf einem der wärmsten Winter der Messgeschichte.

Innsbruck – Mütze, Schal und Handschuhe können zur Zeit meist im Schrank bleiben. Bis zu 15 Grad warm ist es am heutigen Montag in Tirol. Und selbst in der Nacht bleiben die Werte oft über der Frostgrenze. Insgesamt, so erklären die Experten der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG), liegen die Höchsttemperaturen in ganz Österreich derzeit rund 10 Grad über den Tageshöchstwerten eines durchschnittlichen Februars.

In den tieferen Lagen sind so milde Temperaturen um diese Zeit des Jahres nicht ungewöhnlich. "Höchsttemperaturen über 16 Grad kommen in tiefen Lagen Mitte Februar statistisch gesehen alle fünf bis sieben Jahre vor, allgemein im Februar alle zwei bis drei Jahre", sagt Alexander Orlik, Klimatologe der ZAMG. Sehr selten sei es aber, dass die milden Luftmassen so weit hinaufreichen. Am Sonntag gab es einige Stationsrekorde, wie ZAMG und die Österreichische Unwetterzentrale (UWZ) meldeten.

So wurden am Sonnblick (Salzburg) in 3106 Metern Seehöhe 3,9 Grad gemessen. Das ist hier die höchste Temperatur in einem Februar seit Beginn der Messungen dort im Jahr 1886. An der ZAMG-Wetterstation bei der Bergstation der Rax-Seilbahn (1547 Meter) war es am Sonntag sogar ein neuer Winterrekord mit 16,1 Grad (Messungen seit 1996). Zwar keine Rekorde, aber auch Plusgrade gab es auf Tirols Bergen.

In den tiefen Lagen sind die Temperaturen von ihren Rekorden aber trotz der milden Werte weit weg. Der Februar-Rekord stammt aus dem Vorjahr mit 24,2 Grad am 28. Februar in Güssing und in Deutschlandsberg.

Ab Montagnachmittag sorgt eine aufziehende Kaltfront für ein wenig Abkühlung. Abends setzt in Vorarlberg, dem Tiroler Oberland und im Innviertel Regen ein. Die Schneefallgrenze liegt dabei zunächst noch um 1400 Meter und sinkt in der Nacht auf 900 Meter. Am Dienstag lockert es dann in Tirol schon wieder auf. Die Höchsttemperaturen liegen hier bei 9 Grad.

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Winterlicher wird es dann wieder am Mittwoch: Von Nordwesten kommt die nächste Störungszone nach Österreich. Die Schneefallgrenze sinkt, auch in Innsbruck können ein paar Flocken fallen. Schon zum Wochenende hin dürfte es aber wieder deutlich wärmer werden.

Am 1. März beginnt für die Meteorologen der Frühling. Und auch wenn bis dahin noch fast zwei Wochen Zeit ist, deutet alles auf einen extrem milden Winter hin. "Dieser Winter ist mit großer Wahrscheinlichkeit einer der fünf wärmsten Winter seit Beginn der Messungen in Österreich im Jahr 1767", sagt Orlik. (TT.com/smo)

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