Wirtschaftskammer

Wirtschaftskammerwahl: Weiter Aufregung um Opernball-Loge

WKÖ-Präsident Harald Mahrer
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Nach dem Wiener Opernball hat am Wochenende ein in der Wirtschaftskammerloge geführtes ORF-Interview in den sozialen Medien für Wirbel gesorgt. Die Fraktionen machen die Loge nun zum Wahlkampfthema.

Wien - Die Wogen um die Logen der Wirtschaftskammer (WKÖ) beim Opernball glätten sich nicht. Vor der nächste Woche anstehenden Kammerwahl werfen die pinken, roten und grünen Kämmerer dem dominierenden ÖVP-Wirtschaftsbund einen verschwenderischen Umgang mit den Pflichtbeiträgen der Unternehmer vor. Die WKÖ will sich dazu nicht weiter äußern.

Wirtschaftskammer-Generalsekretär Karlheinz Kopf (ÖVP) meinte am Mittwoch in einer Pressekonferenz zum Coronavirus, er sage nichts zu dieser "anderen Sache", sondern spreche lieber darüber "was wir tun, um die Wirtschaft vor Schaden zu bewahren." WKÖ-Präsident Harald Mahrer hatte am Sonntag die Aussagen als satirisch bezeichnet und die Kosten für die Logen als Repräsentationsaufwand verteidigt. Für ihn sei der Opernball ein Arbeitsball.

📽 Video | Statement zum umstrittenen Opernball-Interview

Nach dem Wiener Opernball vergangenen Donnerstag hat am Wochenende in den sozialen Medien ein in der Wirtschaftskammerloge geführtes ORF-Interview für Wirbel gesorgt. Mahrer sagte: "Wir trinken nur Mineralwasser, weil wir sparsam mit den Mitgliedsbeiträgen umgehen." Mahrers Logengast Andreas Treichl, Aufsichtsratsvorsitzender der Erste Stiftung, sagte: "Wenn Sie die großen Champagner-Flaschen sehen wollen, müssen Sie zur Industriellenvereinigungs- oder Arbeiterkammer-Loge gehen." Die Arbeiterkammer hatte beim Opernball gar keine Loge.

📽 Video | Logengast Andreas Treichl versucht witzig zu sein

Die Loge der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) kostete 23.600 Euro, die Wiener Landeskammer zahlte für ihre Nische mit Aussicht laut "Standard" 56.000 Euro im Rahmen einer sogenannten "Donatorenschaft". Die Interessensvertretung betont, der Ball diene dazu, Österreich "als ausgezeichneten Wirtschafts- und Investitionsstandort zu positionieren". "Daher ist die Wirtschaftskammer seit Jahrzehnten bei diesem Staatsball vertreten." (APA)

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