Olympia und die Queen in Tirol: Innsbruck erinnert sich
Ein Spaziergang durch Innsbruck ist durch ein Angebot des Stadtarchivs ganz einfach vom Sofa aus möglich. Die digitale Sammlung „Innsbruck erinnert sich“ zeigt Fotos mit Informationen aus vergangenen Zeiten. Bei manchen Bildern sind sogar Hinweise aus der Bevölkerung gefragt.
Innsbruck – „Daheimbleiben“ heißt es momentan für die meisten. Das Stadtarchiv Innsbruck ergänzt das um „Bilderschauen und Geschichten lesen“. Auf der eigens eingerichteten Webseite „Innsbruck erinnert sich“ können Interessierte historische Ereignisse durch Fotografien und Geschichten erfahren. Manche waren vielleicht sogar selber dabei.
„Wir wollen den Innsbruckerinnen und Innsbruckern sowie jenen, die an unserer Landeshauptstadt interessiert sind, durch diese ungewöhnliche Zeit helfen und eine gefahrlose und garantiert ansteckungsfreie Reise durch ganz Innsbruck ermöglichen“, sind sich die Initiatoren des Projekts Lukas Morscher, Leiter des Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbrucks, und Niko Hofinger einig.
Vom Autorennen bis zum königlichen Besuch
Unter innsbruck-erinnert.at werden online-Stadtspaziergängern nicht nur Bilder sondern auch historische Informationen, die zum Teil bisher unveröffentlicht waren, zur Verfügung gestellt. Die Webseite wird laufend mit neuen Bildern und Geschichten ergänzt. Anhand von Kategorien, wie „Arbeit und Alltag“ oder „Häuser“ kann man in der Innsbrucker Vergangenheit stöbern.
Im Abschnitt „Verkehr“ erfährt man etwa, dass das internationale Automobilrennen 1902 von Wien nach Paris auch durch Innsbruck führte. In der Kategorie „Menschen“ ist ein ganz besonderes Ereignis festgehalten: Während sie sich heute geschützt vor dem Corona-Virus auf ihrem Schloss Windsor aufhält, war die Queen am 8. Mai 1969 zu Besuch in der Tiroler Landeshauptstadt – für ganze fünf Stunden. Auf dem Foto ist sie wohl beeindruckt vom Wahrzeichen der Stadt. „Wie immer ist die Queen mit ihrem bunten Kostüm gut in der Menge auszumachen“, schreibt Hanna Fritz vom Stadtarchiv auf der Webseite.
Wissen der Bevölkerung ist gefragt
Es gibt auch Fotos von Orten, die selbst die Mitarbeiter des Stadtarchivs nicht genau zuordnen können. Deshalb sind in der Kategorie „Rätsel“ Hinweise aus der Bevölkerung gefragt. So fragen sich die Archivare zum Beispiel, wo dieses alte Bauernhaus steht:
Es gebe zwar keinen vollwertigen Ersatz für einen echten Spaziergang durch unsere schöne Stadt, meint Innsbrucks Vizebürgermeisterin Uschi Schwarzl (Grüne). Doch die Webseite biete eine Gelegenheit, die Tiroler Hauptstadt trotz der Corona-Krise zu erleben: „Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben sich aber ins Zeug gelegt, damit man zumindest visuell ein bisschen Stadtluft schnuppern kann“, so Schwarzl. (TT.com/tkl)