Nordkoreas Machthaber laut Südkorea "wohlauf"
Nach Spekulationen über den Gesundheitszustand des nordkoreanischen Machthabers dementiert sogar Südkorea. Kim sei am Leben und es gehe ihm gut, hieß es. China hält sich mit Aussagen bedeckt.
Seoul – Südkorea ist Spekulationen über einen schlechten Gesundheitszustand von Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un entgegengetreten. Kim lebe und sei "wohlauf", sagte der Sicherheitsberater der südkoreanischen Regierung, Moon Chung-in, am Sonntag dem US-Sender CNN. Kim halte sich seit zwei Wochen in der Ferienstadt Wonsan im Osten Nordkoreas auf. Südkorea habe keine "verdächtigen Bewegungen" in Nordkorea festgestellt.
Vor einer Woche hatte das Webportal Daily NK berichtet, Kim habe sich einem dringlichen Eingriff am Herz-Kreislauf-System unterzogen. Das Portal wird überwiegend von Überläufern aus Nordkorea betrieben. CNN wiederum zitierte einen nicht identifizierten US-Regierungsmitarbeiter mit den Angaben, Washington gehe Geheimdienstinformationen über einen angeblich sehr schlechten Zustand Kims nach einer OP nach.
China hält sich zu Fragen nach Kim Jong-uns Gesundheit bedeckt
China will sich nicht zu Fragen nach dem Gesundheitszustand und dem Aufenthaltsort von Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un äußern. Er könne dazu keine Informationen anbieten, sagte ein Sprecher des Außenministeriums in Peking. Dies gelte auch für Berichte über eine Delegation mit Regierungsvertretern und Medizinern, die China jüngst in das Nachbarland geschickt haben soll.
Mehrere mit der Situation vertraute Personen hatten der Nachrichtenagentur Reuters gesagt, dass die Delegation unter der Leitung eines hochrangigen Mitglieds der Internationalen Verbindungsabteilung der Kommunistischen Partei Chinas am Donnerstag von Peking aus abgereist sei. Die Abteilung ist das wichtigste chinesische Gremium, das sich mit dem benachbarten Nordkorea befasst.
Auch USA weisen Spekulationen zurück
Nordkorea schweigt bisher zu Spekulationen um den Gesundheitszustand seines Machthabers. US-Präsident Donald Trump bezeichnete den CNN-Bericht jedoch bereits in der vergangenen Woche als "inkorrekt". Die Spekulationen waren dadurch ausgelöst worden, dass Nordkoreas Machthaber bei den Feierlichkeiten zum Geburtstag seines Großvaters Kim Il-sung am 15. April nicht öffentlich in Erscheinung getreten war.
Der Geburtstag des Staatsgründers ist der wichtigste Tag im politischen Kalender des Landes. Die Feierlichkeiten hatten allerdings wegen der Coronavirus-Pandemie in deutlich kleinerem Rahmen als üblich stattgefunden. (APA/AFP)