Corona-Krise

Ansprache am Gedenktag: Kurz will „alles tun, um Freiheiten zurückzugewinnen"

Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP).
© ARNO MELICHAREK

Bundeskanzler Sebastian Kurz sprach anlässlich des 75. Geburtstags der Republik den Österreichern im Kampf gegen die Corona-Krise Mut zu. Gemeinsam habe man die Krise bisher gemeistert, ebenso werde man gemeinsam aus der Krise kommen und alles tun, um „Freiheiten zurückzugewinnen".

Wien – Zum 75. Jahrestag der Gründung der Zweiten Republik hat Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) den Österreichern Mut gemacht, dass Österreich "gestärkt" aus der Corona-Krise hervorgehen werde. Im Rahmen eines kleinen Festaktes versprach Kurz, alles zu tun, um die Freiheit so bald wie möglich zurückzugewinnen. Und wer die Gesellschaft am Laufen halte, solle künftig mehr zum Leben haben.

Zu Beginn seiner Rede verwies der Bundeskanzler darauf, dass das heutige Republiksjubiläum in eine Zeit der Krise falle, "in der uns allen nicht wirklich zum Feiern zumute" sei. Er erinnerte an Auf-und Abs sowie verschiedene Krisen in der Zweiten Republik und sagte: "Aber wir sind als Österreich und als europäische Staatengemeinschaft aus all diesen Krisen gestärkt hervorgegangen. Und so wird es auch diesmal sein, da bin ich mir sicher."

📽 Video | Gedenkrede von Bundeskanzler Sebastian Kurz

Kurz dankte allen, die den deutlichen Rückgang der Infektionszahlen möglich gemacht haben und ging auf die zahlreichen Probleme der Menschen und die Einschränkungen ein, um zu versprechen: "Genauso wie wir von Anfang an rasch und konsequent gehandelt haben, um das Virus einzudämmen, werden wir auch jetzt alles tun, um so bald wie möglich unsere Freiheit zurückzugewinnen." Und weiter: "Schritt für Schritt werden wir so viel Normalität wie möglich zurückgewinnen, aber auch die Infektionszahlen so niedrig wie möglich halten." Der Erfolg in der Phase der Wiedereröffnung werde "auch wieder vom Beitrag eines jeden Einzelnen abhängen. Da die Regeln immer weniger werden, wird es vor allem auf eine Sache ankommen: Unsere Eigenverantwortung."

Je mehr jeder auch bei der Rückkehr in den Alltag "weiterhin Abstand hält, Mund-Nasen-Schutz trägt und auf die Hygiene achtet, desto rascher und unbeschadeter, werden wir voranschreiten können. Und zwar alle gemeinsam – als Team Österreich.
Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP)

14 Milliarden Euro an Corona-Hilfen bereits ausbezahlt

Der Bundeskanzler verwies darauf, dass 14 Milliarden Euro an Hilfsmitteln bereits geflossen seine und versicherte: "Alle zuständigen Stellen arbeiten rund um die Uhr daran, dass die versprochene Hilfe überall dort ankommt, wo sie gebraucht wird." Aber mit dieser Soforthilfe habe der Weg des Wiederaufbaus "erst begonnen". Kurz versprach, in diesem und im kommenden Jahr alles daran zu setzen, den Wirtschaftsstandort zu seiner alten Stärke zurückzuführen.

Und er sicherte auch zu, die Entlastung besonders für kleine und mittlere Gehälter "verstärken und beschleunigen" zu wollen. "Wir haben in der aktuellen Krise wieder gesehen, dass die Menschen, die unsere Gesellschaft am Laufen halten, nicht immer auch die sind, die den größten Bonus ausbezahlt bekommen. Egal ob Pflegepersonal, Sicherheitskräfte, Supermarktmitarbeiter oder viele andere – wer hart arbeitet, soll künftig mehr zum Leben haben. Das ist eine Frage der sozialen Gerechtigkeit, aber auch notwendig, um den Inlandskonsum anzukurbeln."

Kurz kündigt Erleichterungen für Unternehmer an

Gleichzeitig will Kurz national und auf europäischer Ebene gegen alle Formen der Steuerflucht und gegen ungerechte Steuermodelle großer Konzerne ankämpfen – "denn jeder soll seinen fairen Beitrag leisten." Darüber hinaus will der Bundeskanzler "verstärkt investieren, wo immer es sinnvoll ist – vor allem in Digitalisierung, Ökologisierung und Bildung." Durch die Abschaffung unnötiger Regeln soll das Leben und Wirtschaften für alle so einfach wie möglich werden. Diese Wochen sollen die nächsten Maßnahmen auf den Weg gebracht werden, damit Unternehmen leichter Arbeitsplätze schaffen und halten können, kündigte Kurz an.

Der Bundeskanzler stellt aber auch klar, dass man eine zweite Welle der Ansteckung nicht ausschließen könne. "Aber wir sind, Gott sei Dank, ein starkes Land. Und wir alle, wir Österreicherinnen und Österreicher, werden unseren bisher erfolgreichen Weg fortsetzen. Wenn es andere Länder schaffen können, dann wird es uns genauso gelingen", zeigte sich Kurz optimitisch. Zum 75. Jahrestag der Zweiten Republik "können wir mit Stolz auf unser Land blicken und dankbar sein für all das, was in unserer Republik bisher erreicht wurde. Aber wir können auch mit Mut und Zuversicht vorausblicken, auf all das, was wir gemeinsam noch erreichen können: Auf das Comeback für Österreich, an dem wir alle beteiligt sind." (APA)

📽 Video | Republiksjubiläum: Kranzniederlegung

Verwandte Themen