Samsung warnt vor Folgen der Corona-Pandemie im zweiten Quartal
Der südkoreanische Tech-Konzern profitiert vom steigenden Bedarf nach Speicherchips. Aber die Corona-Krise hinterlässt auch Spuren. Dazu gehört die sinkende Nachfrage nach Smartphones.
Seoul – Nach einem soliden Jahresstart warnt der Technologieriese Samsung vor rückläufigen Gewinnen im zweiten Quartal 2020 wegen der Corona-Krise. Während der Konzern im ersten Quartal einen steigenden Bedarf an Speicherchips verzeichnete, ging die Nachfrage für Smartphones, Displays und Unterhaltungselektronik zurück. Das Speichergeschäft werde sich voraussichtlich weiter günstig entwickeln, teilte Samsung am Mittwoch mit. Doch der Gesamtgewinn werde wahrscheinlich sinken in Folge der Corona-Krise und der Auswirkungen auf die Nachfrage nach Kernprodukten. Die Südkoreaner sind Marktführer bei Speicherchips, Smartphones und Fernsehern.
Der Überschuss ging im ersten Quartal im Jahresvergleich um 3,2 Prozent auf 4,88 Billionen Won (3,7 Milliarden Euro) zurück. Beim operativen Gewinn legte Samsung jedoch um 3,4 Prozent auf 6,45 Billionen Won und beim Umsatz um 5,6 Prozent auf 55,3 Billionen Won zu.
Als Wachstumstreiber erwiesen sich die Speicherchips. In diesem Bereich sieht der Konzern auch weiterhin eine robuste Nachfrage nach Servern und PCs, da mehr Menschen von zuhause arbeiteten. Die Erlöse in der Halbleitersparte erhöhten sich in den Monaten Januar bis März um 21,9 Prozent auf 17,64 Billionen Won.
Schon vor der Corona-Krise war die Zuversicht in der Halbleiterbranche gewachsen, dass sich die Preise in diesem Jahr nach der Schwäche im Vorjahr wieder erholen. Lange Zeit hatten ein Überangebot und auch der Handelsstreit zwischen den USA und China die Branche belastet. Mit Halbleitern verdient Samsung mit Abstand das meiste Geld.
In der Sparte IT und mobile Kommunikation hat Samsung dagegen mit größeren Unsicherheiten zu kämpfen. In den ersten drei Monaten dieses Jahres gingen im Vergleich zum Quartal davor die allgemeine Nachfrage und die Smartphone-Auslieferungen deutlich zurück.
Der Umsatz in der Sparte fiel im ersten Quartal um 4,4 Prozent auf 26 Billionen Won. Doch der Gewinn aus den gewöhnlichen Geschäftstätigkeit stieg von 2,27 Billionen auf 2,65 Billionen Won. Das Unternehmen führte den Anstieg auf einen verbesserten Produktemix einschließlich der teuren Smartphone-Reihe Galaxy S20 zurück. Für das zweite Quartal erwartet Samsung, dass sich der Nachfragerückgang fortsetzen wird. Daneben hat es Samsung im Geschäft im Smartphones und Displays mit einer zunehmenden Konkurrenz aus China zu tun. (dpa)