Coronakrise

Deutschland verlängerte weltweite Reisewarnung, Köstinger vertröstet

Ministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) heute im Rahmen einer Arbeitssitzung.
© ROLAND SCHLAGER

Die Regierung in Berlin hat ihre weltweite Reisewarnung bis 14. Juni verlängert. Ministerin Köstinger bittet um Geduld und spricht von Zukunftskonzepten beginnend mit dem Sommer.

Wien – Auf deutsche Urlauber wird die heimische Tourismusbranche noch länger warten müssen. Die Regierung in Berlin hat ihre weltweite Reisewarnung angesichts der Corona-Pandemie nun bis 14. Juni verlängert. „Österreich hat – wie auch Deutschland – immer darauf hingewiesen, dass es noch längere Zeit Einschränkungen bei der Reisefreiheit geben wird", sagte Ministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) zur APA.

Auch Österreich habe noch Reisewarnungen für zahlreiche Staaten aufrecht. Das Auswärtige Amt in Berlin hatte erstmals am 17. März eine weltweite Reisewarnung für alle „nicht notwendigen, touristischen Reisen ins Ausland" ausgesprochen. Diese galt zunächst bis 3. Mai.

„Unser Ziel ist es, das Coronavirus zu bekämpfen und die Infektionszahlen niedrig zu halten", betonte Köstinger Mittwochnachmittag. Das sei der Weg, der zur Wiedererlangung von Freiheiten führe. „Österreich ist hier sehr gut unterwegs, deshalb sind Gespräche mit unseren Nachbarländern über die Öffnung von Grenzen sinnvoll."

Geduld gefordert: Zukunftskonzepte beginnen erst im Sommer

Allerdings braucht es dabei noch viel Geduld: „Bei unseren Überlegungen zu Erleichterungen bei der Reisefreiheit geht es nicht um die nächsten Wochen, sondern um Zukunftskonzepte beginnend mit dem Sommer, vor allem mit Nachbarstaaten, die im Kampf gegen das Coronavirus ähnlich erfolgreich sind wie Österreich", so die Tourismusministerin weiter.

Niedrige Infektionszahlen seien Voraussetzung für alle diesbezüglichen Überlegungen. „Dazu sind wir in ständiger Abstimmung mit unseren Partnerländern, aber auch der EU-Kommission.", erklärte Köstinger.

Man könne nach wie vor „kein sorgenloses Reisen" empfehlen, hatte zuvor der deutsche Außenminister Heiko Maas am Mittwoch in Berlin gesagt. Die Lage hänge auch von Entwicklung in anderen Ländern ab. Auf eventuelle Lockerungen nach dem 14. Juni wollte er sich nicht festlegen lassen: Niemand könne versprechen, dass die Warnung danach aufgehoben werden könne, so der SPD-Politiker. Er sei im Gespräch mit den Außenministern der anderen EU-Staaten. „Eine europäische Lösung wäre wünschenswert." Aufgrund der unterschiedlichen Verläufe der Pandemie sei aber auch nicht auszuschließen, dass es bei der Reisewarnung zu Differenzierungen kommen werde, meinte Maas. (APA)

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