Regierung: Lockdown bis mindestens 7. Februar, FFP2-Maskenpflicht fix
Wie die Regierung bestätigt hat, bleibt der Lockdown bis mindestens 7. Februar aufrecht ...
Hotels, Schwimmbäder, Kinos, Fitnessstudios: Vieles darf ab heute wieder aufsperren. Doch wie groß der Andrang sein wird, ist stellenweise fraglich.
Innsbruck - Es ist der letzte ganz große Tag der Wiedereröffnungen. Und ein ganz wichtiger. Hotels, Schwimmbäder, Freizeiteinrichtungen oder Kulturveranstaltungen: Vieles ist ab heute wieder möglich – natürlich unter Auflagen. Doch unter die Freude des Neustarts mischt sich auch Skepsis, was den wirtschaftlichen Erfolg betrifft. Einige Betriebe, etwa in der Hotellerie oder auch im Freizeitsektor, starten erst in den kommenden Tagen.
Gestern wurde noch geputzt, geschrubbt und gesaugt. Heute soll es losgehen. Aber: Durchstarten ist nicht gleich durchstarten. Ab heute dürfen die heimischen Hotels wieder aufsperren. Überbordernde Euphorie sucht man in der Branche aber dieser Tage naturgemäß vergebens. Die Stimmung schwankt zwischen der Befürchtung eines zähen Starts und der Hoffnung auf einen Sommer, der touristische Normalität und gute Auslastung bringt.
Öffnen dürfen ist nicht gleich geöffnet. „Je nach Auslastung öffnen die Betriebe in Wellen – Ende Mai, Mitte und Ende Juni“, sagte der Generalsekretär der Österreichischen Hoteliervereinigung (ÖHV), Markus Gratzer, vor wenigen Tagen. Die Buchungen seien nach der Krise auf einem Rekordtief. In Tirol sperren, wie berichtet, bis Juni über 50 Prozent der Betriebe auf.
Dabei gibt es wohl auch sehr große Unterschiede im Land. Städtetourismus wird einen schweren Stand haben. „In stark nachgefragten Regionen – an den Seen und in Thermenregionen – sowie in der Oberklasse werden sich die Hoteliers eine Spur leichtertun mit der Preisdurchsetzung“, meinte Gratzer. „Es gibt ein bisschen einen ‚Run‘ auf wenige Hotels.“
Die Öffnung selbst passiert natürlich unter den bereits bekannten Auflagen. Die reichen von Einschränkungen in den Wellnessbereichen bis hin zu jenen am Frühstücksbuffet.
Überrumpelt wurden viele Kinos von der Möglichkeit, bereits ab heute wieder den Betrieb aufnehmen zu können. Die entsprechende Novelle zur Covid-19-Lockerungsverordnung wurde am Mittwoch veröffentlicht. Trotzdem sperrt heute nicht nur das Leokino in Innsbruck auf, es gibt auch die Möglichkeit auf das Autokino am Olympiastadion.
„Nicht glücklich“ über die Art und Weise der früheren Öffnung zeigte sich Christian Dörfler, Präsident des Österreichischen Kinoverbands. „Das ist nicht die Planbarkeit, die wir uns von der Politik gewünscht haben, weil man vier bis sechs Wochen braucht, um den Betrieb zu starten“, zudem würden noch neue Filme fehlen. Wenig erfreut ist man auch bei der größten heimischen Kette Cineplexx.
Für die Öffnung aller Häuser brauche es eine „Vorlaufzeit von mehreren Wochen“, hielten die Cineplexx-Geschäftsführer Christian Langhammer und Christof Papousek gegenüber der APA fest. Daher peile man weiterhin den 1. Juli als Starttermin an. In Imst kündigt das FMZ-Kino sein Comeback etwa für den 11. Juni an.
Unbeständig. Frisch. Nicht unbedingt die besten Voraussetzungen für den verspäteten Start in die Badesaison. Aber besser als nichts. Immerhin haben die Wasserratten im Land sehnlichst auf diesen Tag gewartet. Die Schwimmbäder sperren wieder auf.
Die geltenden Regelungen in Sachen maximaler Besucheranzahl werden heute wohl noch nicht zum Einsatz kommen. Sicher werden sich aber trotzdem etliche Stammgäste ein erstes Mal im geliebten Bad einfinden. Schließlich musste man jetzt einen guten Monat zusätzlich warten. Das Wetter bleibt über Pfingsten weitgehend wechselhaft. Der beste Tag für einen Schimmbadbesuch dürfte wohl der Montag werden.
📽 Video | Diese Regeln gelten im heurigen Badesommer
Zwar werden nicht alle Sommer-Bergbahnen sofort aufsperren, doch ab 29. Mai gibt es grünes Licht für Seilbahnen.
Die heimischen Seilbahnbetriebe haben sich sorgfältig auf die Öffnung des Sommerbetriebes vorbereitet. An der Kasse oder beim Warten auf die Gondel muss die Abstandsregel von einem Meter zu fremden Personenen eingehalten werden, in öffentlichen Bereichen ist ein Mund-Nasen-Schutz zu tragen.
In den Gondeln gelten etwa die gleichen Regeln wie bei der Benützung öffentlicher Verkehrsmittel: Ein Mund-Nasen-Schutz muss während der gesamten Fahrt getragen werden und es gilt erneut die Abstandsregel. Zudem sollten die Fenster der Gondel geöffnet sein, damit gelüftet wird.
Museen und der Alpenzoo haben schon offen, doch ab heute wird das sonstige Freizeitangebot weiter ausgeweitet. Das betrifft etwa Einrichtungen wie das Ötzidorf oder die Highline im Außerfern. Auch in diesem Bereich gibt es natürlich Richtlinien und Einschränkungen, die vom Bund vorgegeben wurden.
Ob die Betriebe im Einzelfall öffnen oder dies erst später tun, wird ganz unterschiedlich gehandhabt und hängt oft von mehreren Faktoren ab.
Für Besucher gilt es in dieser ersten Phase wohl, sich vor dem Besuch über die Öffnungszeiten zu informieren. Eine der größten heimischen Publikumsmagnete, die Swarovski Kristallwelten, öffnet am 11. Juni.
Der Corona-Speck muss weg. Das geht in den heimischen Fitnessstudios ab heute wieder. Und das nach derzeitigem Stand ohne Zugangsbeschränkungen. Hinsichtlich Personenbeschränkungen bei Sportstätten heißt es auf der Homepage des Gesundheitsministeriums ausdrücklich, es gebe „keine solche Regelung“.
Fest steht, dass beim Betreten und Verlassen von Fitnesscentern und in der Garderobe verpflichtend ein Mund-Nasen-Schutz getragen werden muss.
Beim Umziehen und beim Trainieren ist ein Zwei-Meter-Abstand zu anderen Sportlern einzuhalten. Kunden können beim Trainieren auf den MNS-Schutz verzichten.
Erst seit Kurzem wissen die Kulturschaffenden, wie es in der Branche losgeht. Deshalb ist der Start auch ein zaghafter. Ab heute dürfen indoor wie outdoor Veranstaltungen mit bis zu 100 Sitz- oder auch Stehplätzen stattfinden. Diese Obergrenze wird in dreimonatlichen Schritten angehoben.
Für alle Öffnungsschritte gilt als Faustregel ein Meter Abstand zwischen jeder Person – oder ein freier Sitzplatz links und rechts davon. Möglich wird dadurch die Anordnung der Sitze etwa im Schachbrettmuster.
📽 Video | Diese Regeln gelten bei Veranstaltungen
Voller Tatendrang melden sich die heimischen Casinos zurück. Carina Mauthner vom Casino Innsbruck spricht vor der heutigen Eröffnung von Vorfreude wie „beim ersten Schultag“. Jetzt dreht sich also auch am Glücksspielsektor wieder alles – fast wie gewohnt. Denn Auflagen gibt es auch hier.
Im Innsbrucker Casino wurden entsprechende Markierungen angebracht, um etwa den Abstand einzuhalten. Gespielt werden darf unter strengen Hygieneregeln übrigens bis drei Uhr in der Früh – die Gastronomie sperrt aber schon um 23 Uhr zu. Die Casinos Austria öffnen bundesweit heute ihre Standorte. (TT, mw, APA)
Die Zeit der Ausgangsbeschränkungen ist vorbei, Corona-Maßnahmen beschränken trotzdem Teile des gewohnten Lebens.