Corona lässt die Sprache nicht kalt: Wie sie sich durch die Krise verändert
Zwischen Babyelefant und Hamsterkauf: Die Corona-Krise verändert unsere Alltagssprache. Laut dem Grazer Sprachwissenschaftler Rudolf Muhr sind Begriffe wie „Social Distancing“ und „hochfahren“ jedoch fehl am Platz.
Von Benjamin Kiechl
„Corona ist ein gravierender Einschnitt in unsere Welt“, sagt Sprachwissenschafter Rudolf Muhr. Das geht auch an unserer Sprache nicht spurlos vorbei, weiß der 70-jährige Grazer, der das Forschungszentrum Österreichisches Deutsch leitet und 1999 das österreichische Wort des Jahres initiierte. Man braucht kein großer Prophet zu sein: Nach „Ibiza“ im Jahr 2019 wird heuer voraussichtlich „Corona“ das Rennen als österreichisches Wort des Jahres machen.
Angst, Ungewissheit und eine Menge an Maßnahmen durch die Regierung gingen mit der Krise einher, das färbte auf die Sprache ab. Den Experten stören dabei Begriffe, die eigentlich aus dem Englischen stammen. Bei „Social Distancing“ stellt es Muhr die Haare auf: nicht weil er etwas gegen Lehnwörter hätte.