Hat ein Wolf zugeschlagen? Rätselraten um zehn tote Ziegen in Kirchdorf
Auf der Grödigalm gab es am Donnerstagvormittag einen Feuerwehreinsatz: Elf Mann mussten einem Bauern dabei helfen, mindestens zehn getötete Ziegen einzusammeln. Für den Besitzer deuten Bisswunden auf Wolfsrisse.
Kirchdorf in Tirol – Hat ein Wolf nun auch im Bezirk Kitzbühel zugeschlagen? Gestern musste ein Landwirt in Kirchdorf mit Hilfe der Feuerwehr im Bereich der Grödigalm zahlreiche tote Ziegen einsammeln. „Von 17 Ziegen sind zehn tot, eine haben wir noch nicht gefunden, nur noch sechs leben“, schildert Besitzer Josef Samer. Er vermutet, dass die Tiere einem Wolf zum Opfer gefallen sind, darauf würden viele Bisswunden hinweisen.
Eine Vermutung, die Amtstierärztin Helga Dengg auf Anfrage der Tiroler Tageszeitung nicht bestätigt. „Ich kann derzeit gar nichts ausschließen. Deshalb gehen die Tiere alle zur AGES zur genauen Untersuchung“, sagt sie. Aufgrund der Wunden dürfte allerdings feststehen, dass ein großes Tier im Spiel gewesen sei. Diese Wunden könnten aber auch von einem Hund oder einem Fuchs stammen. Selbst eine Vergiftung der Tiere kann Dengg nicht ausschließen, da so viele zugleich tot sind. Deshalb sei es wichtig, die Ursache abklären zu lassen.
Bezirksjägermeister Martin Antretter glaubt übrigens nicht an einen Wolf. Die Verletzungen der Tiere würden dann anders aussehen. Außerdem sei im Bezirk Kitzbühel bis jetzt noch kein Wolfsriss angezeigt worden. „Ab und zu gibt es derzeit Meldungen, aber nie bestätigte Sichtungen“, sagt Antretter. Er räumt aber ein, dass genau jenes Gebiet in Kirchdorf einer der wenigen Bereiche im Bezirk sei, wo sich Wölfe wohlfühlen könnten. (aha)