117.800 Euro für Chiffriermaschine: Enigma in Wien versteigert
Der Schätzpreis lag bei 30.000 bis 40.000 Euro. Die deutschen Militärs verrätselten mit der Enigma ihre gesamte Funkkommunikation.
Wien – Eine seltene deutsche Chiffriermaschine aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs hat im Wiener Dorotheum am Donnerstag für eine unerwartet hohe Summe einen neuen Besitzer gefunden: 117.800 Euro war einem Bieter die Enigma Baujahr 1944 wert und damit weit mehr als der Schätzpreis von 30.000 bis 40.000 Euro. Der Zuschlag erfolgte über Live Bidding im Internet, teilte das Auktionhaus mit.
Die deutschen Militärs verrätselten mit der Enigma, die in ihrer Aufmachung an eine Schreibmaschine erinnert, ihre gesamte Funkkommunikation. Erfunden wurde die Maschine bereits 1918 vom deutschen Elektrotechniker Arthur Scheribus. Für militärische Zwecke diente sie erst ab 1926. Nach der Machtergreifung Adolf Hitlers wurde sie immer wieder verbessert und kam für die Luftwaffe, die Kriegsmarine und beim Heer, aber auch im diplomatischen Dienst oder bei der Reichsbahn zum Einsatz. Die Codebücher gehörten zu den bestgehüteten Gütern im Krieg. (APA)