Säure-Anschlag auf Manager: Innogy setzt 100.000 Euro Belohnung aus
Innogy lässt ab Dienstag Hunderte Fahndungsplakate in Köln und Düsseldorf aufhängen. Auch im Rotlicht-Milieu. Denn dort sollen die Täter nach Ansicht des betroffenen Managers, Bernhard Günther, angeheuert worden sein.
Düsseldorf – Zwei Jahre nach dem Säure-Attentat auf den Manager Bernhard Günther setzt Innogy eine Belohnung von bis zu 100.000 Euro für Hinweise auf die Täter aus. Das teilte das Unternehmen am Dienstag mit. Günther sagte der Bild-Zeitung (Dienstag): „Ich will wissen, wer dahinter steckt und was die Hintergründe sind. Das würde mir und meiner Familie helfen, das Erlebte seelisch zu bewältigen und damit abzuschließen.“
Laut Bild lässt Innogy ab Dienstag zudem Hunderte Fahndungsplakate in Köln und Düsseldorf aufhängen. Auch im Rotlicht-Milieu. Denn dort sollen die Täter nach Ansicht Günthers angeheuert worden sein. Der Manager sagte dem Blatt: „Erst wenn die Täter, die Mittelsmänner und hoffentlich auch der Auftraggeber bekannt sind und ihre Schuld bewiesen ist, kann ich mit dieser schlimmen Geschichte abschließen.“
Durch Säure im Gesicht entstellt
Günther war im März 2018 angegriffen und durch die Säure im Gesicht schwer verletzt worden. Als die Polizei die Ermittlungen mangels weiterer Ansätze einstellte, setzte Innogy eine erste Belohnung aus. Ein anonymer Hinweis führte zu einem Mann, der im Oktober 2019 festgenommen wurde – und rund vier Wochen später wieder frei kam.
Der Manager hatte danach in einem Handelsblatt-Interview gesagt, dass er das Motiv der Attacke im beruflichen Umfeld sehe. Er habe als Auftraggeber eine spezielle Person im Verdacht. Gegenüber der Bild sagte er jetzt erneut: „Es gibt ja bereits Hinweise, wer diesen Säureanschlag auf mich in Auftrag gegeben haben könnte. Ich hoffe, dass wir mit dieser Belohnung dafür nun auch Beweise erhalten.“
Die RWE-Tochter Innogy wurde gerade von Eon übernommen und soll in den Konzern integriert werden. Noch ist Günther Finanzvorstand von Innogy. (dpa)