USA wollen Truppenstärke im Irak in den kommenden Monaten reduzieren
Begründet wird die Truppenreduzierung mit „bedeutendem Fortschritt" bei der Bekämpfung der Terrormiliz Islamischer Staat (IS).
Washington – Die USA wollen ihre Truppenstärke im Irak in den kommenden Monaten weiter reduzieren. Das erklärten die Regierungen in Washington und Bagdad in der Nacht auf Freitag in einer gemeinsamen Mitteilung im Zuge eines Strategischen Dialogs, der am Donnerstag begonnen hatte.
Angaben zum Umfang des anvisierten Truppenabbaus sowie zum präzisen Zeitrahmen wurden in dem Statement nicht gemacht. Im Irak sind derzeit noch rund 5200 US-Soldaten stationiert.
Begründet wurde die Truppenreduzierung mit „bedeutendem Fortschritt" bei der Bekämpfung der Terrormiliz Islamischer Staat (IS). Die Vereinigten Staaten hätten bekräftigt, dass sie weder eine ständige militärische Präsenz noch dauerhafte Stützpunkte im Irak anstrebten, hieß es weiter.
Umstrittener Einsatz im Krisenland
Washington führt eine internationale Koalition an, die in der Region gegen die Extremisten vorgeht. Der IS hat zwar sein Herrschaftsgebiet in Syrien und im Irak verloren, ist aber weiter aktiv. Gerade in den vergangenen Wochen hatten sich Meldungen über Angriffe der Extremisten gehäuft und Sorgen vor deren Wiedererstarken genährt.
Der Einsatz der US-Soldaten ist in dem Krisenland hoch umstritten. Vor allem die eng mit dem Iran verbundenen irakischen Parteien und Milizen fordern deren Abzug. Viele Kräfte wollen dagegen, dass die US-Truppen im Land bleiben. Dazu zählen sunnitische Parteien, aber auch die Kurden.
Die USA wollen ihre Truppen im Irak behalten, solange Bagdad das will und der Kampf gegen den IS nicht beendet ist, hatte der US-Sondergesandte für den Kampf gegen die Jihadisten, James Jeffrey, vor den mehrmonatigen Gespräche zwischen den USA und dem Irak betont.
Der Strategische Dialog soll die Beziehungen zwischen beiden Ländern umfassend behandeln und sich auch um Fragen der Sicherheit, Wirtschaft und Energie drehen. Die Zukunft der US-Soldaten dürfte aber zentraler Punkt sein. Zum Auftakt ging es auch um die Coronakrise und den Fall der Öl-Preise. (APA/dpa/AFP/Reuters)