Dornauer zieht Schlussstrich und akzeptiert Waffenverbot
Tirols SPÖ-Vorsitzender Georg Dornauer wird nicht in Berufung gehen, obwohl ihn das Waffenverbot schmerzt.
Innsbruck – Dass der SPÖ-Vorsitzende und Sellrainer Bürgermeister Georg Dornauer eingestand, im November einen groben Fehler begangen zu haben, und er diesen sehr bedauere, war der Richterin am Landesverwaltungsgericht gestern zu wenig. Für sie ist es eine grobe Fahrlässigkeit, dass Dornauer sein Jagdgewehr bei geöffnetem Fenster am Rücksitz seines Autos mit angestecktem Magazin liegen gelassen hat. Das von der Bezirkshauptmannschaft Innsbruck gegen Dornauer verhängte unbefristete Waffenverbot bleibt deshalb aufrecht
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Dornauer hatte zweierlei übersehen: das geöffnete Rückfenster und die geladene Waffe im Fond. Er flog an diesem Samstag von Innsbruck nach Wien, um seinen Parteikollegen und burgenländischen Landeshauptmann Hans Peter Doskozil zu besuchen. Am Vortag wollte er ins Revier, doch das Wetter machte ihm einen Strich durch die Rechnung. Dann besuchte er die Hubertusfeier und dachte nicht mehr an das Gewehr im Auto. Am Sonntag wurde die Jagdwaffe in der Garage am Innsbrucker Flughafen beschlagnahmt und eingezogen. Daraufhin folgte das Waffenverbot. Auch die Jagdkarte musste Dornauer abgeben.
Im Jänner hatte der SPÖ-Vorsitzende dann gegen das Waffenverbot Beschwerde beim Landesverwaltungsgericht eingelegt. Aus seiner Sicht ist das Verbot überschießend, schließlich habe er seinen Fehler eingesehen und werde die Verwaltungsstrafe bezahlen, argumentierte Dornauer damals wie heute.
Nach dem jetzt bestätigten Waffenverbot will Dornauer die Sache jedoch auf sich beruhen lassen. Wegen Verfahrensfehlern oder inhaltlicher Mängel des Urteils wäre zwar eine Berufung beim Verwaltungsgerichtshof möglich, doch darauf wird Dornauer verzichten. „Das Waffenverbot schmerzt mich, weil ich nicht nur passionierter Jäger bin, sondern auch Jagdleiter im Sellrain. Im Revier haben wir außerdem ein Projekt gestartet, das ich gerne begleitet hätte.“
Das unbefristete Waffenverbot kann er inhaltlich nicht nachvollziehen. „Ja, es war ein grober Fehler, allerdings kein andauernder.“ Trotzdem wolle er einen Schlussstrich ziehen, „weil alles andere wieder nur die Diskussionen darüber verlängert. Das will ich nicht mehr. Es gab schon zu viele politische Debatten darüber“, sagt der SPÖ-Politiker. Er wolle raus aus den Waffen-Schlagzeilen.
Das unbefristete Waffenverbot gilt für mehrere Jahre. Nach rund fünf Jahren könnte Georg Dornauer um Aufhebung ansuchen, die Behörde aber auch ihrerseits das Verbot aufheben, wenn sie zu der Auffassung gelangt, die Gründe dafür seien weggefallen. (pn)