Adressen von Kindern veröffentlicht: Lehrer muss zum Rapport
Der Wiener Lehrer hatte aus Ärger über den angeblich hohen Anteil an Migrantenkindern in seiner Klasse deren Namen und persönliche Daten veröffentlicht. Die Bildungsdirektion prüft dienstrechtliche Konsequenzen.
Wien – Aus Ärger über den angeblich hohen Anteil an Kindern mit Migrationshintergrund in jener Klasse, die er ab Herbst als Klassenvorstand übernimmt, hat ein Wiener Lehrer deren Namen samt Adressen, Sozialversicherungs- und Notfalltelefonnummern der Schüler abgefilmt. Das Video wurde laut einem Online-Bericht von Heute auf einer Internetseite veröffentlicht, die Bildungsdirektion prüft disziplinäre Schritte.
In dem Video liest der Lehrer einer NMS in Wien-Donaustadt die Klassenliste vor und filmt dazu die Schülerdaten ab. In der Klasse gibt es laut Heute ein Kind, dessen Name auf keinen Migrationshintergrund schließen lässt. Dieses Kind stehe schon jetzt als Mobbing-Opfer fest, so der Lehrer im Video, und er werde nichts dagegen unternehmen können. In der Bildungsdirektion ist das Video seit Freitag bekannt, der Lehrer wurde ausgeforscht und für Freitag zu einem Gespräch vorgeladen. Nun werden dienstrechtliche Konsequenzen geprüft. (APA)