Felssturz am Schrankogel: 46-Jähriger getötet, drei Alpinisten verletzt
Eine Vierer-Seilschaft befand sich beim Abstieg, als es am Samstagnachmittag plötzlich zu einem Felssturz kam. Ein 46-jähriger Deutscher kam dabei ums Leben.
Längenfeld – Ein 46 Jahre alter Bergsteiger aus Deutschland ist am Samstag bei einem Felssturz am Schrankogel (3497 Meter) in den Stubaier Alpen im Gemeindegebiet von Längenfeld ums Leben gekommen. Seine drei Begleiter wurden verletzt.
Neun Personen waren gegen 13.30 Uhr im Abstieg am Ostgrat des Schrankogels auf rund 3300 Metern Seehöhe unterwegs. Nach ersten Erhebungen der Polizei dürfte sich im Bereich des letzten Absteigenden, der zu einer Vierergruppe von österreichischen Alpinisten gehörte, im weglosen, markierten Gelände ein Stein gelöst haben, was einen großen Felssturz zur Folge hatte.
Die vier Bergsteiger warnten eine unterhalb von ihnen absteigende vierköpfige deutsche Gruppe durch laute Zurufe. Beide Gruppen sowie ein österreichischer Bergsteiger, der allein unterwegs war, versuchten sich hinter Steinen in Deckung zu bringen und den herabfallenden Felsen auszuweichen. Der 46-jährige Alpinist aus Deutschland dürfte von einem großen Stein getroffen worden sein und stürzte etwa 300 Höhenmeter über felsiges Gelände ab und wurde unter den Trümmern begraben. Für ihn kam jede Hilfe zu spät.
Drei Verletzte
Die drei anderen Deutschen wurden durch herabfallende Steine bzw. beim Ausweichen verletzt, einer von ihnen erlitt Verletzungen im Rippenbereich und wurde mit dem Notarzthubschrauber ins Krankenhaus nach Zams geflogen. Die anderen Beteiligten blieben unverletzt. Zwei Wiener Alpinisten, die sich im Gipfelbereich befanden, wurden ebenso wie die anderen Bergsteiger mit dem Polizeihubschrauber ausgeflogen. Die Betreuung der Unfallbeteiligten übernahm das Kriseninterventionsteam.
Der Schrankogel ist bei geübten Bergsteigern beliebt, erklärt Günter Schöpf, Ortsstellenleiter der Bergrettung Gries. Das Gelände sei brüchig, Steinschläge gebe es dort aber selten. (TT.com, TT)