Antrag für NHT-Wohnung: Aufregung um FPÖ-Politiker Ranzmaier
Kufstein – Wollte er oder wollte er nicht? Diese Frage stellen sich derzeit viele Kufsteiner, nachdem bekannt wurde, dass die Mutter des FPÖ-Stadtparteiobmanns und Landtagsabgeordneten Christofer Ranzmaier für ihren Sohn um eine Wohnung bei der Neuen Heimat (NHT)angefragt hat. Das sei eine Bedingung gewesen, damit die Kufsteinerin ihre Wohnung in der Südtiroler Siedlung räumt, was für einen geplanten Neubau notwendig ist.
Ranzmaier wollte nicht, sagt jetzt die FPÖ. Das Ganze sei dem Wunsch einer Mutter geschuldet, „die das Beste für ihr Kind wollte. Dass er Politiker ist – dieses Faktum hat sie in ihrem Übereifer leider vergessen“, so FPÖ-Landesparteigeneralsekretär LA Patrick Haslwanter. „Ranzmaier war in die Pläne seiner Mutter nicht eingeweiht“, so die FPÖ. Er habe ihr dann deutlich gesagt, „dass das nicht ginge als Politiker“, erläutert Haslwanter. „Fakt ist, dass Ranzmaier davon ausgegangen ist, dass seine Mutter dies den Verantwortlichen der NHT unmittelbar danach auch gesagt habe, dass er keine gemeinnützige Wohnung wolle und es auch nicht tragbar für einen Politiker sei“, schreibt Haslwanter in einer Presseerklärung dazu. Die Frau habe dies dann allerdings und auf Ranzmaiers erneute Nachfrage hin, erst am Montag, 10. August, telefonisch mitgeteilt, wie der FPÖ-Generalsekretär wissen will.
Aber da war die Sache bereits ins Rollen gekommen. Zu diesem Zeitpunkt war der Antrag nämlich bereits von der NHT an die Stadt, die das Vergaberecht hat, weitergeleitet und prompt von BM Martin Krumschnabel abgelehnt worden. Auch der Stadtrat, in dem die FPÖ nicht mehr sitzt, hätte sich wahrscheinlich dieser Meinung angeschlossen.
Als „Wink mit dem Zaunpfahl“ bezeichnet der grüne Wohnsprecher Michael Mingler Ranzmaiers Fall. Er sieht akuten Reformbedarf bei der Wohnungsvergabe. Die grüne Gemeinderätin Viktoria da Costa will die Sache auch in der nächsten Gemeinderatssitzung in Kufstein zur Sprache bringen. (TT, wo)