Wohnkredite haben günstige Zinsen, aber oft viele Nebenkosten
Die Kreditfinanzierung eines neuen Eigenheims ist derzeit äußerst günstig. Schaut man sich die Nebenkosten an, so kommt hierbei aber so einiges zusammen, zeigt der neueste Bankenmonitor der Arbeiterkammer (AK).
Wien – Die Finanzierung eines neuen Eigenheims ist auf Grund der derzeit extrem niedrigen Zinsen aktuell sehr günstig. Schaut man sich allerdings die Nebenkosten an, so kommt hierbei so einiges zusammen, das zeigt der neueste Bankenmonitor der Arbeiterkammer (AK), der am Donnerstag veröffentlicht wurde. Auch die Kostenunterschiede von Bank zu Bank können hoch sein.
Naturgemäß gibt es je nach Bonität niedrigere oder höhere Zinsen und Spesen. Wer eine ausreichende Bonität hat, kann über 27.000 Euro an Zinsen und Spesen für einen 200.000 Euro Hypothekarkredit über die gesamte 25-jährige Laufzeit sparen, zeigt die AK-Analyse von Angeboten von neun Banken und vier Bausparkassen. "Davon macht schon allein die Höhe der nur einmal anfallenden Nebenkosten zu Vertragsbeginn zwischen 3020 und 5750 Euro aus.
"Die Kostenunterschiede sind enorm und resultieren aus den unterschiedlichen Sollzinsen und der Vielzahl an Nebenkosten, etwa Bearbeitungs-, Kontoführungs-, Pfandrechtseintragsgebühr, Schätzkosten, Versicherungsprämien, und, und, und", sagt AK-Konsumentenschützerin Gabriele Zgubic. Nicht zu vergessen sind etliche Nebenkosten, die zum Kredit dazukommen. Da geht es etwa um Versicherungen, Kosten für die Bonitätsprüfung und eine Pfandrechtsgebühr.
"Je besser die Bonität, desto günstiger ist die Zinsspanne"
Gewöhnlich wird bei Wohnbaukrediten mit variabler Verzinsung der reine Zinsaufschlag (Marge) als wichtigster Vergleichsparameter herangezogen. "Diese Zinsspanne ist verhandelbar, aber in erster Linie von der Bonität abhängig", so Zgubic. "Je besser die Bonität, desto günstiger ist die Zinsspanne."
Die Konditionen können recht unterschiedlich ausfallen. Die aktuellen variablen Sollzinsen (Nominalzinsen) für ein 200.000 Euro schweres, 25-jähriges Hypothekardarlehen von neun Banken in Wien reichen von 0,375 Prozent bis 1,6 Prozent. Der günstigste erhobene Fixzins auf 10 Jahre liegt bei 0,75, der höchste bei 1,6 Prozent. Die Bandbreite der Bearbeitungsgebühr beträgt zwischen 0 und 2 Prozent. Dazu kommen Kontoführungsgebühren und Schätzkosten in sehr unterschiedlichen Höhen. (APA)