Triathlon

Hochkarätiger Wettkampf: Knabl startet mit Vollgas ins virtuelle Rennen

Wasser lässt sich nicht simulieren, geschwommen wird aber anstatt im Meer oder einem See im Becken: Triathlet Luis Knabl.
© ITU/Lar/TriPress

Triathlet Luis Knabl startet in einen neuen Dreikampf – im Becken, auf der Rolle und am Laufband. Im Training ist er das gewohnt, im Wettkampf nicht.

Von Sabine Hochschwarzer

Innsbruck – Die Strecken sind für Luis Knabl ein Klacks, seine sonst übliche olympische Distanz ist zehnmal länger. Und doch treiben die am Sonntag in Rotterdam anstehenden 200 Meter Schwimmen, vier Kilometer Radfahren und ein Kilometer Laufen dem Tiroler Schweißtropfen auf die Stirn: „Das wird hart. Vollgas von der ersten bis zur letzten Minute.“ Noch dazu alles auf ungewöhnlichem Terrain. Geschwommen wird im Becken statt im Meer oder See, geradelt auf einer Rolle und gelaufen am Simulator.

Knabls Vorfreude ist dennoch groß: Er erhielt für die Corona-bedingte Modifizierung der Super League eine Einladung und darf sich mit Hochkarätern wie dem ehemaligen Weltmeister Javier Gómez sowie dem Olympia-Zweiten Jonathan Brownlee als einer von zehn Startern messen: „Das ist schon eine Ehre, weil die Super League sehr prestigeträchtig ist.“

Formaufbau für Olympia startet von vorne

Die drei Sportarten bleiben zwar dieselben, wie sie aber ausgetragen werden, ist für den 28-Jährigen neu: „Im Training kommt es schon vor, dass ich auch auf der Rolle bin oder am Laufband, aber sehr selten.“ Außer während der Ausgangssperren, da habe er vermehrt diese Alternativen als Möglichkeit genutzt. So gesehen war der Lockdown die beste Vorbereitung für das Rennen am Sonntag. Knabl lacht auf: „Stimmt. Ich bin perfekt eingestimmt.“

Einstimmen will sich der Innsbrucker aber auf viel Größeres: Er ist bereits für Olympia qualifiziert und es gilt die Form für nächstes Jahr wieder neu aufzubauen. „Es ist ein bisschen so, wie wenn ein Flieger durchstartet“, beschreibt er. Damit verbunden wäre auch die Chance, noch einiges zu verbessern: „Ich habe mir sehr viel Druck gemacht und war auch angespannt, das will ich nun besser machen.“

Bevor es am Sonntag nach Rotterdam geht, startet er noch beim Grand Prix in Châteauroux, der französischen Bundesliga. Weil derzeit keine anderen Rennen stattfinden, „kann man heuer das Niveau durchaus mit dem in der World Series vergleichen“, weiß Knabl. Das Messen mit anderen wäre wichtig und eine Staatsmeisterschaft, die er zuletzt gewann, sei nicht das Gleiche – wie auch der virtuelle Vergleich in Rotterdam.