Wetter

Wechselhafte Woche in Tirol gipfelt in „weißer Überraschung"

Die Herbststimmung auf der Sommerbergalm mit Blick zur Wandspitze in den Tuxer Alpen hat TT-Leser Reinhard Troger festgehalten.
© Reinhard Troger

Bis Donnerstag ist das Tiroler Wetter „weder Fisch noch Fleisch" – Regen und Sonne wechseln sich ab. Von Altweibersommer auf Winter schwenkt es dann am Freitag um, Temperaturen und Schneefallgrenzen gehen rasant nach unten.

Innsbruck – Wettertechnisch steht Tirol eine abwechslungsreiche Woche bevor: Bis Donnerstag verdrängen sich Sonne und Wolken immer wieder gegenseitig. Was dabei herauskommt ist „weder Fisch noch Fleisch", wie Werner Troger von den Meteo Experts erklärt. Am schlechtesten fallen die Prognosen für den Mittwoch aus, schon in der Früh sind hier Schauer möglich. „Langanhaltenden, starken Regen" kündigt Troger dagegen für das Wochenende an, denn am Freitag hält eine Kaltfront Einzug – weiße Überraschung inklusive.

September hat heuer mehr Sommertage als Juni zu bieten

Insgesamt war der September bislang außergewöhnlich warm, dem Wetterdienst Ubimet zufolge liegt die österreichweite Temperaturabweichung aktuell bei fast +3 Grad. „Tatsächlich war der September bislang besonders im Westen sogar milder als der Juni“, analysiert Manfred Spatzierer, Chefmeteorologe der Österreichischen Unwetterzentrale. „Innsbruck weist mit Sonntag schon 13 Sommertage in diesem Monat auf, im gesamten Juni waren es 11“.

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Hoch Manfred, das für ein sommerliches Wochenende in Tirol gesorgt hat, mischt auch jetzt noch mit. Die Südströmung muss sich jedoch mit einem Tief über Westeuropa messen. So war es am Montag zwar noch recht warm mit bis zu 24 Grad, am Nachmittag bildeten sich teilweise einige Quellwolken. Sie brachten einzelne Schauer und Platzregen, zum Teil samt Blitz und Donner.

Ganz ähnlich lauten die Prognosen für den astronomischen Herbstbeginn am Dienstag: Auch er startet sonnig und warm mit wiederum bis zu 24 Grad, in der zweiten Tageshälfte funken Wolken und gewittrige Regenschauer dazwischen. „Länger anhaltender Regen ist aber an beiden Tagen nicht zu erwarten", betont Troger. Schlechter schaut es da am Mittwoch aus, wenn die Schauer schon früher das Kommando übernehmen. Die Sonne blinzelt nur vereinzelt durch. Es kühlt etwas ab, die Höchstwerte liegen nur noch knapp über 20 Grad.

Leichte Besserung vor Umschwung am Freitag

Bevor am Freitag die Kaltfront einsetzt, geht es am Donnerstag nochmal ein wenig bergauf: Wie gehabt klettert das Thermometer bei Sonnenschein auf bis zu 24 Grad, im Laufe des Nachmittags wird es vereinzelt nass – vor allem in Osttirol. „Ein massiver Wetterumschwung kommt dann am Freitag auf uns zu", so der Meteorologe. „Von Westen her zieht eine Kaltfront nach Tirol und setzt dem Altweibersommer ein Ende." Auch Süd- und Osttirol werden nicht verschont.

Der Sommer geht dann gefühlt ohne Umschweife in den Winter über: Schon am Freitag wandern die Temperaturen in allen Höhenlagen rasant nach unten, bei anhaltendem Regen sind 16 Grad das höchste der Gefühle.

„Weiße Überraschung" am Samstagmorgen

In der Nacht auf Samstag sinkt die Schneefallgrenze auf bis zu 1000 Meter, meint Troger: „Beim Aufstehen werden sich wohl einige über eine weiße Überraschung wundern – zum Beispiel im Lechtal oder im Arlberggebiet." Dementsprechend kühl ist es am Samstag, die Höchstwerte liegen bei etwa 12 Grad.

Zum Wochenausklang nehmen die Schauer zwar ein Ende, es dürfte aber ausgesprochen kühl bleiben. Eine langsame Besserung ist dann im Laufe der nächsten Woche in Sicht, prognostiziert der Experte. (TT.com)