Konsumentenschutz

Fluorfreie Funktionsjacken im Test: Auf jeden Fall viel "Luft nach oben"

Keine einzige Jacke schaffte ein „gutes“ Ergebnis. (Symbolfoto)
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Der Verein für Konsumenteninformation (VKI) hat nun acht als fluorfrei deklarierte Jacken geprüft. Das Ergebnis: Keine einzige Jacke schaffte ein „gutes“ Ergebnis.

Wien – Vielen, die gerne wandern, scheint eine Funktionsjacke unerlässlich: Sie soll keinen Regen durchlassen, im Gegenzug aber den Schweiß von innen nach außen transportieren. Funktionsjacken stehen jedoch mittlerweile stark in der Kritik, da sie in der Regel fluorhaltige Chemikalien enthalten. Diese Substanzen weisen zwar zuverlässig Wasser, Schmutz und Öl ab, doch sie bergen auch Gefahr für die Umwelt und in weiterer Folge für die Gesundheit. Deshalb bieten viele Outdoor-Ausstatter inzwischen Alternativen an.

Der Verein für Konsumenteninformation (VKI) hat nun acht als fluorfrei deklarierte Jacken geprüft, die für Preise zwischen 120 und 220 Euro erhältlich sind. Beim Ergebnis gibt es noch Luft nach oben: Keine einzige Jacke schaffte ein „gutes“ Ergebnis. In der Gesamtbewertung wurden fünf „durchschnittlich“ und drei „weniger zufriedenstellend“ vergeben. Im Neuzustand konnten die meisten Jacken bei der Starkregenprüfung zwar noch überzeugen, aber nach dem fünften Waschgang erwies sich aber keine mehr als wasserdicht.

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Ähnlich schlechte Ergebnisse nach wiederholtem Waschen gab es aber auch im Jahr 2016, damals mit - vorrangig - fluorhaltigen Funktionsjacken. "Das Problem liegt dabei oft nicht am Gewebe selbst, sondern vielmehr an der Qualität der Verarbeitung", sagte VKI-Projektleiter Christian Undeutsch. Wasser dringe meist an Nahtstellen oder beim Reißverschluss ein, wenn diese nicht sauber abgedichtet sind.

Wer bereits eine PFAS-haltige Funktionsjacke habe, sollte versuchen, diese so lange wie möglich zu verwenden, so die Empfehlung der Konsumentenschützer. "Werfen Sie diese nicht weg, sondern befolgen Sie die Pflege-Tipps der Hersteller und reaktivieren Sie von Zeit zu Zeit durch Wärmebehandlung die Imprägnierung, sei es im Trockner, mit einem Föhn oder durch Bügeln", betont Undeutsch. Eigentlich sollten fluorhaltige Funktionsjacken aber eher ein Nischenprodukt für Extremsportler oder bestimmte Berufsgruppen wie Feuerwehren sein. Wenn man gelegentlich einfache Wanderungen unternimmt, brauche man keine Hochgebirgsausrüstung. (APA, TT.com)