Casinos Austria melden 600 Mitarbeiter zur Kündigung an
Die Casinos Austria fahren ein striktes Sparprogramm. Nun wurden 600 Mitarbeiter zur Kündigung angemeldet. Der Konzern spricht aber von einer Maximalzahl, die „deutlich geringer“ werde.
Wien – Die Casinos Austria haben am Mittwoch 600 Mitarbeiter beim AMS zur Kündigung angemeldet. Dies bestätigte ein Casinos-Sprecher der Tageszeitung Presse.
Er betonte aber gegenüber der Zeitung, dass es „am Ende deutlich weniger als 600 Kündigungen" sein werden. Man habe lediglich eine Maximalzahl von möglichen Kündigungen angemeldet, weil „noch nicht absehbar sei, mit wie vielen Mitarbeitern ein freiwilliger Ausstieg oder ein Teilzeitmodell vereinbart werden könne".
Der Sparkurs kommt nicht überraschend. Das firmeneigene „ReFIT"-Sparpaket wurde bereits im Juli grundsätzlich gebilligt. Damals hieß es, dass von den derzeit rund 1700 Vollzeitstellen „1200 Arbeitsplätze gerettet werden". Durch ein neues Gehaltsschema sollen die Personalkosten um ein Viertel sinken.
🔎 Stichwort Casinos Austria: Ein Drittel gehört dem Staat
Die Casinos Austria mit Hauptsitz in Wien-Landstraße verfügen über zwölf österreichische Casinos in Baden, Bregenz, Graz, Innsbruck, Kitzbühel, Kleinwalsertal, Linz, Salzburg, Seefeld, Velden, Wien und Zell am See. Zuletzt – vor der Coronapandemie – vermeldeten sie eine jährliche Besucherzahl von rund 2,3 Millionen Gästen. Generaldirektorin ist Bettina Glatz-Kremsner.
Der Casinos-Austria-Konzern beschäftigt rund 3400 Mitarbeiter im In- und Ausland, davon etwa 1700 in der Casinos Austria AG, also in den zwölf Spielbanken und im Headquarter in Wien. Die tschechische Sazka-Gruppe ist der mit Abstand größte Anteilseigner, sie hält 55,48 Prozent an den Casinos. Die österreichische Staatsholding ÖBAG besitzt 33,24 Prozent.
Starke Einnahmenausfälle
Die Casinos Austria International (CAI), Auslandstochter der Casinos Austria AG, hatte Ende August für das erste Halbjahr 2020 starke Einnahmenausfälle gemeldet. Die Spielerlöse (einschließlich Nebenerlösen) gingen von 87,3 Millionen Euro im Vergleichszeitraum des Vorjahres auf 52,8 Millionen Euro zurück.
Das Unternehmen steht derzeit wegen dem Ibiza-Untersuchungsausschuss regelmäßig im Fokus der Öffentlichkeit, dabei geht es unter anderem um Postenschacher in dem Glücksspielkonzern. (TT.com, APA)