Doch mit Strache über Sidlo gesprochen: Glatz-Kremser weist Vorwurf zurück
Die Generaldirektorin der Casinos Austria hatte im Ibiza-U-Ausschuss angegeben, mit Heinz-Christian Strache nie über den FPÖ-nahen Ex-Casinos-Vorstand Peter Sidlo gesprochen zu haben. Eine SMS sollte das Gegenteil bestätigen, Glatz-Kremsner weist diesen Vorwurf der Falschaussage nun zurück.
Wien – Die Casinos-Austria-Generaldirektorin Bettina Glatz-Kremsner hat am Montag den Vorwurf der Falschaussage im Ibiza-U-Auschuss zurückgewiesen. "Es geht aus dem Kontext der Befragung(en) klar hervor, dass es bei den entsprechenden Fragen nach einem Gespräch zwischen Glatz-Kremsner und Strache über Sidlo um mögliche Absprachen und Hintergrunddeals ging. Derartige Gespräche hat Glatz-Kremsner wahrheitsgemäß verneint", heißt es in einem der APA übermittelten Statement.
Die angesprochenen Korrespondenzen würden sich auf einen positiven und konstruktiven Umgang von Glatz-Kremsner mit Peter Sidlo beziehen, da es sich bei ihm um einen möglichen neuen Vorstandskollegen gehandelt habe und Glatz-Kremsner ein großes Interesse an einem guten Miteinander im Sinne des Unternehmens gehabt habe. Diese Erklärung habe Glatz-Kremsner sinngemäß auch bereits im U-Ausschuss im Zuge ihres Eingangsstatements abgegeben.
"Bezüglich Peter Sidlo ist alles auf Schiene" in SMS
In einem neu aufgetauchten Amtsvermerk wurde, wie die Kronen Zeitung am Montag berichtete, eine SMS Straches an Glatz-Kremsner im Jänner 2019 zitiert: "Hallo liebe Bettina! Hoffe, es geht dir gut. Bezüglich Peter Sidlo ist alles auf Schiene! Danke für deine Unterstützung! Lg HC." Glatz-Kremsner antwortete: "Lieber Heinz, das freut mich und Unterstützung sehr gerne und aus Überzeugung! Liebe Grüße und alles Liebe für dein Familien-Glück – Bettina." Die NEOS wollen eine Anzeige wegen Falschaussage prüfen.
Im Februar 2019 soll Strache zudem an die Casinos-Generaldirektorin geschrieben haben: "Liebe Bettina! Die Zusage bezüglich Peter Sidlo hält eh. Ich verlasse mich darauf! Alles liebe HC." Glatz-Kremsners Antwort: "Lieber Heinz, vielleicht können wir dazu mal kurz telefonieren? Vielen Dank und liebe Grüße – Bettina."
Dem Untersuchungsausschuss liege der Amtsvermerk noch nicht vor, sagte NEOS-Fraktionsführerin Stephanie Krisper auf APA-Anfrage. Dieser müsste aber mit der nächsten Lieferung kommen, hofft sie und: "Dann werde ich es mir anschauen." Wie auch in anderen Fällen will die Abgeordnete auch dieses Dokument "auf Widersprüche abklopfen" und gegebenenfalls eine Anzeige wegen Falschaussage prüfen.
SPÖ-Fraktionsführer Jan Krainer hofft, dass nun Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka (ÖVP) als Ausschuss-Vorsitzender aktiv wird. Und der Freiheitliche Christian Hafenecker stellt sich die Frage, ob Glatz-Kremsner zum Zeitpunkt ihrer Einvernahme tatsächlich bereits als Beschuldigte geführt worden sein könnte, sollte sie tatsächlich in mögliche Absprachen involviert gewesen sein. (APA)