Wohnungspreise im ersten Corona-Halbjahr vorerst weiter gestiegen
Eigentumswohnungen verteuerten sich im Schnitt um 4,4 Prozent. Die Zahl der Verkäufe ging aber laut Grundbuch um vier Prozent zurück. Leicht rückläufige Preise sind ab ab Jahresende zu erwarten.
Wien – An weiter steigenden Wohnungspreisen hat auch die Covid-19-Pandemie vorerst nichts geändert. Eigentumswohnungen kosteten heuer im ersten Halbjahr im österreichweiten Schnitt um 4,4 Prozent mehr als im Vorjahr. Damit war die Teuerung allerdings merklich gedämpft: Im Vergleichszeitraum hatten die Preise noch um 7,6 Prozent zugelegt. Das geht aus dem aktuellen Remax-ImmoSpiegel hervor, der auf Grundbuchsdaten basiert.
Die Auswirkungen der Coronakrise auf den Wohnungsmarkt würden erst Ende des Jahres bzw. im ersten Halbjahr 2021 sichtbar und spürbar werden, erklärte der Geschäftsführer von Remax Austria, Bernhard Reikersdorfer, am Dienstag. "Wir erwarten für das erste Halbjahr 2021 ein steigendes Wohnungsangebot und weitestgehend konstante bzw. leicht rückläufige Preise."
Geringere Mengen, dafür höhere Preise
Heuer im ersten Halbjahr habe das knappe Angebot in vielen Regionen zu weiteren Preissteigerungen geführt. Die Zahl der verkauften Wohnungen verringerte sich den Eintragungen im Grundbuch zufolge um vier Prozent auf 23.868 Einheiten. Bei Eigennutzern und Anlegern stünden Wohnungen aber weiter hoch im Kurs. Das gesamte Transaktionsvolumen nahm - bei geringeren Mengen, dafür höheren Preisen - lediglich von 5,66 auf 5,63 Milliarden Euro ab.
Über einen längeren Zeitraum betrachtet haben sich Wohnungen in der Vergangenheit bereits immens verteuert. Im Zeitraum Jänner bis Juni 2020 stiegen die "typischen Preise für Eigentumswohnungen" zwar nur um weitere 9045 Euro, in den vergangenen fünf Jahren hätten sich die Anschaffungskosten aber um 26,9 Prozent erhöht. (APA)