US-Gericht billigt Entschädigungsregelung zu Massaker von Las Vegas
Überlebende und Hinterbliebene von Opfern des Amoklaufs von Las Vegas erhalten 800 Millionen Dollar Entschädigung. Die Einigung kommt einem Schuldeingeständnis des Hotelbetreibers gleich.
Los Angeles – Fast genau drei Jahre nach dem Massaker von Las Vegas hat ein US-Gericht eine Entschädigungsregelung für Überlebende und Hinterbliebene im Volumen von 800 Millionen Dollar (683,29 Mio. Euro) gebilligt. Wie aus dem am Mittwoch ergangenen Beschluss des Gerichts im Bundesstaat Nevada hervorgeht, übernimmt der Kasino- und Hotelkonzern MGM Resorts International 49 Millionen Dollar dieser Summe. Den Rest tragen die Versicherer des Unternehmens.
MGM gehört das "Mandalay Bay Resort and Casino", von dessen 32. Stock aus der Heckenschütze am 1. Oktober 2017 in die Besuchermenge bei einem Countrymusik-Festival gefeuert hatte. Der 64-jährige Stephen Paddock tötete 58 Menschen und verletzte mehr als 800 weitere. Es war das schlimmste Blutbad in den USA in den vergangenen Jahren.
Überlebende und Angehörige verklagten MGM wegen Nachlässigkeit bei der Kontrolle seiner Räumlichkeiten. Paddock hatte in seiner Suite unbemerkt 24 Schusswaffen und Riesenmengen Munition gehortet. Die Vereinbarung zwischen dem Konzern und den Klägern über die 800-Millionen-Dollar-Entschädigung wurde bereits vor einem Jahr erzielt, wird aber erst jetzt durch die Billigung des Gerichts wirksam.
Die Vereinbarung kommt aber keinem Schuldeingeständnis durch MGM gleich, wie vor einem Jahr mitgeteilt worden war. Der Konzern dankte nun dem Gericht für die Billigung der Vereinbarung. Es sei "besonders bedeutsam", dass dieser Beschluss einen Tag vor dem dritten Jahrestag des Blutbads ergangen sei. Der Jahrestag sei ein Tag "großer Trauer und Nachdenklichkeit".
Paddock hatte sich nach dem Massaker selbst erschossen, als Polizisten seine Suite stürmten. Seine Motive wurden nie aufgeklärt. (APA, AFP)